PCK-Raffinerie bekommt erstmals Rohöl über polnischen Hafen Danzig
Schwedt / Lesedauer: 2 min

Die Raffinerie PCK in Schwedt im Nordosten Brandenburgs hat zum ersten Mal Rohöl über den Hafen im polnischen Gdansk (Danzig) erhalten. Neben der Raffinerie in Leuna (Sachsen-Anhalt) sei damit auch für Schwedt ein weiterer alternativer Lieferweg für nicht-russisches Rohöl gegeben, teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin am Mittwoch mit. Zuvor hatte RBB24 darüber berichtet.
„Das ist ein wichtiger Schritt für die Versorgungssicherheit von Schwedt“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Michael Kellner (Grüne). Die Lieferungen über Danzig müssten aber noch erhöht werden. Dazu gebe es einen engen Austausch mit der polnischen Regierung.
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Ab 2023 kein russisches Öl mehr
Die Raffinerie in Schwedt versorgt große Teile des Nordostens Deutschlands mit Treibstoff. Es geht seit Monaten um die Frage, wie eine zu geringe Auslastung von Januar an verhindert werden kann. Ab Anfang 2023 will Deutschland auf russisches Öl verzichten. Vor allem für die PCK-Raffinerie mit rund 1200 Beschäftigten ist das ein Problem, da die Anlage bislang vor allem über die Druschba-Pipeline mit russischem Öl beliefert wird. Neben Lieferungen von Tankeröl aus dem Hafen Rostock waren seit einiger Zeit schon weitere Mengen via Polen im Gespräch.

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Das Bundeswirtschaftministerium teilte auf Anfrage am Mittwoch mit, ein Schiff mit europäischem Rohöl sei jetzt über den Hafen Danzig entladen und das Öl zur Raffinerie gepumpt worden. Zur Menge machte das Ministerium mit Verweis auf das Betriebsgeheimnis keine Angaben. Das Öl gelange über die polnische Stichleitung „Pomeranian“ zu der in Polen liegenden Druschba-Pipeline und weiter nach Deutschland, hieß es.
Vor kurzem kam es zu einem Öl-Leck an der Druschba-Öl-Pipeline in Polen. Die Ursache ist noch unklar: Leck in Druschba-Pipeline betrifft Rohöl-Leitung nach Deutschland