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Leserbrief

Regeln für Kinder – Was ist daran schlecht?

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

In Henningsdorf wird Kita-Personal Kindeswohlgefährdung vorgeworfen. Ein Nordkurier-Leser meint, dass Regeln noch niemandem geschadet haben.
Veröffentlicht:05.06.2023, 05:10

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Zum Beitrag „Ermittlung gegen Kita-Personal: Kindeswohl in Gefahr“ vom 26. Mai, in dem es um Vorwürfe gegen Erzieher in Hennigsdorf geht, erklärt Nordkurier-Leser Jürgen Stohs aus Wichmannsdorf in einem Leserbrief:

Ich bin 1967 geboren und muss wohl eine besonders schwere Kindheit gehabt haben, wie auch Tausende mit mir, die den Aufenthalt im Kindergarten zu Ostzeiten schwer traumatisiert überlebt haben.

Wir wurden gezwungen zu schlafen, zu festen Zeiten gemeinsam zu essen, und wir hatten auch geregelten Stuhlgang, in einer Reihe nebeneinander auf unseren Töpfen sitzend. Bis zum vierten Lebensjahr sein Geschäft in die Windel zu drücken, wie es heute der Fall ist, war uns fremd.

Tickende Zeitbomben heranziehen

Kinder brauchen meiner Meinung nach von klein auf ihre Richtlinien, wie Erwachsene auch. Fängt man damit nicht rechtzeitig an und spricht ein Kind auch mal lauter und härter an, dann weiß ich nicht, was wir uns da für tickende Zeitbomben heranziehen.

Sie bringen als Klimakleber zwar unseren Verkehr zum Erliegen, haben aber als Kita-Kinder der Umwelt, weil sie ja nicht auf den Topf gezwungen werden durften, schon einen enormen Schaden zugefügt. Etwa 150.000 Tonnen vermeidbarer Abfall pro Jahr in Deutschland – nur durch rechtzeitiges Gewöhnen an das Töpfchen vermeidbar. Oder wie es heute heißt: Topfzwang. All ihr umweltbewussten Muttis und Vatis, denkt mal drüber nach.

Dann gab es ja noch Ess- und Schlafzwang in besagter Einrichtung in Hennigsdorf. Es hat uns doch in unserer Gemeinschaft gefördert, zusammen den Tisch zu decken und zu festen Zeiten auch gemeinsam zu essen und Mittagsschlaf zu halten. Die Aufgabe der Erziehung soll laut Definition sein, Menschen in ihrem Denken und Handeln so zu begleiten, dass sie Verantwortung für sich selbst und gegenüber ihren Mitmenschen übernehmen können. Aber wer kann das von den Jugendlichen heute, wenn er ins Berufsleben kommt.

Erziehung hat noch keinem geschadet

Also, Leute, lasst die Kirche im Dorf und macht den Erziehern das Leben nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist. Keiner quält eure Kinder, das ist nur Erziehung, die noch keinem geschadet hat.