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Scholz wirbt für den Klimaschutz: „Das kann man schaffen“

Potsdam / Lesedauer: 3 min

Der Klimawandel, der Ukraine–Krieg, die Unterstützung für Kinder — beim Bürgergespräch des Kanzlers in seinem Wahlkreis geht es um viele Sorgen. Scholz nimmt dazu Stellung — und verrät auch etwas über seine Schulzeit.
Veröffentlicht:25.03.2023, 01:46

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Pläne der Ampel–Koalition für mehr Klimaschutz gegen Kritik verteidigt. „Das kann man schaffen, das ist möglich, und das bringt sogar viel für uns“, sagte Scholz am Samstag bei einem Bürgergespräch in seinem Bundestagswahlkreis in Potsdam. Er verwies auf das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2045 Klimaneutralität — also vollen Ausgleich des Ausstoßes klimaschädlicher Gase — zu erreichen. Klimaschützer halten die Pläne für zu wenig ambitioniert. Das Thema führte zu einer regen Debatte in dem Bürgerhaus am Schlaatz.

Gleich mehrere Besucherinnen appellierten an Scholz, mehr zu machen. Sie sehe es als kriminell an, wenn man den Umstieg auf ein fossilfreies Wirtschaften ausbremse, sagte etwa Anne Ulrich. „Ich bin anderer Meinung als Sie“, sagte Scholz. Er wolle es schaffen, „dass wir wirtschaften können“ und Klimaschutz gewährleistet werde mit Klimaneutralität. Der Kanzler kündigte einen Monitor der Bundesregierung an um herauszufinden, wie viele Windkraft– und Solaranlagen notwendig sind — für alle Bundesländer. Eine andere Frau sagte: „Erstmal vielen Dank, dass wir nicht gefroren haben im Winter.“ Im Klimaschutz müsse aber viel mehr getan werden.

Scholz stellte sich auch den Sorgen mehrerer Väter und Mütter, die auf wachsende Kosten für Schulessen hinwiesen. Eltern meldeten sich zunehmend vom Essen ab, weil sie nicht die Ressourcen hätten, sagte Doreen Gierke von der Arbeiterwohlfahrt Potsdam. „Dass wir die Bedingungen für Kinder verbessern, das ist mir sehr wichtig“, sagte Scholz. Die Bundesregierung habe das Kindergeld erhöht und einen Kinderzuschlag für Familien mit wenig Geld oder Alleinerziehende eingeführt. Die große Aufgabe sei es zu erreichen, dass Familien dies auch nutzten. Den Zuschlag nähmen nur 30 Prozent in Anspruch.

Der Kanzler berichtete auch vom EU–Gipfel in Brüssel, von dem er kürzlich zurückgekehrt war. Er habe mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gefrühstückt. „Das mache ich öfter mal“, sagte Scholz und kündigte einen Besuch von Macron an: „Er kommt demnächst auch nach Potsdam.“ Ein Datum sei noch offen.

Der Ukraine–Krieg war mehrfach ein Thema bei dem Gespräch mit Bürgern. Scholz geht davon aus, dass der Krieg länger dauert. „Wir müssen uns darauf einrichten, dass wir lange die Unterstützung gewährleisten müssen“, sagte er. Die Ukrainerin Oxana Ronis bedankte sich bei Scholz. Sie lebt seit 22 Jahren in Deutschland und war mit ihren Eltern gekommen, die seit einem Jahr hier sind. „Danke einfach für Ihre Arbeit, für Ihre Mühe, den Leuten die Möglichkeit zu geben, ein besseres Leben zu haben.“ Scholz sagte darauf kurz und knapp: „Schönen Dank!“

Der SPD–Politiker gab auch etwas Privates von sich preis und verriet, welchen Notendurchschnitt er im Abitur hatte. Auf die Frage jüngerer Besucher, ob ihm einmal ein Lehrer gesagt habe, dass er es nie zu etwas bringen werde, sagte er: „Ich hatte ein Abitur mit 1,6 — insofern ist dieser Satz mir nicht gesagt worden“, sagte Scholz und ergänzte: „Oder 1,7, — ist schon so lange her.“