Bekannte Filmtiere

Stadt lässt Tierstation in Brandenburg räumen – Tierschutz-Verstöße?

Brandenburg an der Havel / Lesedauer: 2 min

Die Tiere sind aus Rap-Videos von Marteria und aus Tatort-Folgen bekannt. Nun hat das Veterinäramt die Tierstation mit Reptilien, Kamelen und Affen räumen, weil gegen den Tierschutz verstoßen wurde.
Veröffentlicht:27.07.2022, 20:30
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  • Author Imagedpa
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Die Stadt Brandenburg an der Havel hat eine Tierauffangstation räumen lassen. Das Veterinäramt wirft dem Tierhalter, der unter anderem Reptilien, Kamele und Affen hielt, Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vor. Der Betreiber der Einrichtung kann das Vorgehen nicht nachvollziehen. Einige seiner Tiere tauchten schon in Musikvideos – beispielsweise beim Rostocker Rapper Marteria – und in Film und Fernsehen auf.

Die Stadt teilte am Mittwoch mit: „Die innerbetrieblichen Abläufe entsprachen im Hinblick auf Unterbringung, Betreuung und Pflege der Tiere ganz überwiegend nicht den Anforderungen.“ Die Stadt sprach ein Haltungsverbot aus. Bis Ende der Woche solle die vollständige Räumung der Tierstation abgeschlossen sein. Zuvor berichtete die MAZ darüber .

Strafanzeige gegen den Tierhalter

Tierhalter Marko Hafenberg, der laut eigener Internetseite auch Tiere für Filmaufnahmen anbot, sagte der dpa, die Vorwürfe seien nicht gerechtfertigt. Er betreibe seit 2013 die Tierauffangstation im Ortsteil Schmerzke, die auch regelmäßig überprüft worden sei.

Tiere aus der Auffangstation sollen unter anderem bei Filmaufnahmen für "Joko und Klaas", "Circus Halligalli", "Babylon Berlin", "Berlin Tag und Nacht" sowie einer "Tatort"-Folge verwendet worden sein. Auch in Musikvideos tauchten Alligatoren, Schlangen und auch Alpakas auf, wie etwa beim Lied "Supernova" der Rapper Marteria und Casper.

Die Stadt teilte mit, nach mehreren Kontrollen der Einrichtung habe das Veterinäramt in den vergangenen Monaten auch Auflagen erteilt, die nicht wie verabredet umgesetzt worden seien. Gegen den Tierhalter werde nun von Amts wegen Strafanzeige erstattet. Das Verfahren werde an die Staatsanwaltschaft Potsdam abgegeben. Die Tiere sollen in andere Tierstationen kommen und medizinisch untersucht werden.

Beim Tierbestand handelt es sich nach Angaben der Stadt beispielsweise um Schildkröten, Krokodile und Schlangen, aber auch um Kamele, Wasserschweine, Affen und Großkatzen. Bislang sei die Haltung von mehr als 200 Tieren überprüft worden, hieß es am Mittwoch.

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