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Votum zu DFL–Investorenprozess: Union bemängelt Alternativen

Berlin / Lesedauer: 2 min

Am Mittwoch scheiterte der Investorenprozess bei der DFL. In den Fan–Szenen war er äußerst umstritten. Unions Präsident Zingler erläutert die Position seines Clubs.
Veröffentlicht:26.05.2023, 13:33

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Der 1. FC Union Berlin hat nach dem Scheitern des Investorenprozesses bei der Deutschen Fußball Liga einige der Alternativvorschläge der ablehnenden Clubs kritisiert. Es sei beachtlich, dass auch Vereine, die am Mittwoch mit Nein gestimmt hätten, sich mehr Geld wünschten, hieß es in einem Schreiben von Union–Präsident Dirk Zingler an die Mitglieder des Vereins, das die Köpenicker am Donnerstagabend auf ihrer Internetseite veröffentlichten.

„Die vorgetragenen Alternativen zur Erlössteigerung reichen von einer Verschuldung durch Kreditaufnahme, über die Vermarktung des Namensrechtes der Liga bis zur — und das ist kaum zu begreifen — weiteren Zerstückelung des Spieltages durch die Vermarktung einer zusätzlichen Anstoßzeit“, schrieb der 58–Jährige darin.

Diese Vorschläge seien für das Präsidium von Union rote Linien. „Eingriffe in die Souveränität der Vereine und der Liga, in die Spielplangestaltung und in das Stadionerlebnis — allesamt Dinge, die in den vergangenen Wochen als befürchtetes Ergebnis der Einflussnahme eines möglichen Investors von vielen Fans zum Ausdruck gebracht worden sind.“ Bei einem möglichen Zustandekommen eines Deals mit einem Investor hätte man dies dagegen ausschließen können.

Der DFL–Plan sah vor, dass die nationalen und internationalen Medienrechte in eine Tochtergesellschaft ausgelagert werden sollten. Ein möglicher Investor sollte über eine Laufzeit von 20 Jahren 12,5 Prozent der Erlöse des neuen Unternehmens erhalten. Die DFL hatte sich davon frisches Kapital in Höhe von rund zwei Milliarden Euro versprochen. Ein entsprechender Antrag für eine Fortsetzung dieses Prozesses erhielt bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch in Frankfurt am Main nicht die erforderliche Zwei–Drittel–Mehrheit unter den 36 Erst– und Zweitligisten.

Zingler hob hervor, dass am Mittwoch nicht über den Vertragsabschluss abgestimmt wurde, sondern darüber, ob der DFL–Führung das Mandat erteilt werden soll, den begonnenen Prozess fortzusetzen und mit Interessenten einen Vertragsentwurf zu verhandeln. Dafür habe Union gestimmt. „Die Zustimmung zu einem Vertragsentwurf, der in der Fortsetzung dieses Prozesses entstehen sollte, wäre nur dann erfolgt, wenn die Vertragsbedingungen unseren Werten und unseren Vorstellungen von Fußball entsprochen hätten“, schrieb er.