Planungen
„Kunst:Offen” in Vorpommern 2022 wieder an Pfingsten?
Broock / Lesedauer: 3 min

Stefan Hoeft
Die Anmeldephase für das nächste „Kunst:Offen“ in Vorpommern läuft, Künstlerinnen und Künstler haben noch bis zum 18. Dezember Zeit, um ihre Unterlagen für die 2022er-Auflage der Traditionsreihe beim Tourismusverband Vorpommern (TVV) einzusenden. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert findet das einst aus Schweden importierte Format immer am langen Pfingstwochenende statt, doch die Corona-Pandemie sorgte zuletzt für einige Veränderungen am normalen Ablauf und den Terminen.
Erst auf Sparflamme, dann im Spätherbst
So musste wegen der hohen Infektionszahlen und Hygiene-Auflagen die 2020 in Loitz geplante zentrale Eröffnungsfeier und Sammelausstellung abgesagt werden, lief ein Besichtigungsprogramm auf Sparflamme und mit Einschränkungen. 2021 dann ließen sich die Verantwortlichen angesichts des neuerlichen Lockdowns im Frühjahr etwas ganz anderes einfallen: Die Einladung wurde auf den Spätsommer verschoben und galt sozusagen gleich für drei Wochen. Denn die Kunstschaffenden konnten sich und ihre Arbeit verteilt auf insgesamt vier Wochenenden präsentieren. Viele nutzten einen oder zwei dieser Termine, manche sogar alle.
Auch die Stadt Loitz und ihr Heimatverein kamen so zu einer besonders lange währenden Gastgeberrolle. Im Mittelpunkt stand dabei der KulturKonsum an der Peenestraße als Ausrichtungsort für die Eröffnung durch den TVV und als Domizil für eine Schau ausgewählter Kunstwerke aus ganz Vorpommern.
Aktions-Flyer auch ganzjähriger Atelierführer
Für das kommende Jahr hingegen visiert der Tourismusverband wieder die Rückkehr zum üblichen Pfingst-Termin an. Verbunden mit der Hoffnung, dass die Pandemie bis dahin entsprechend in den Griff bekommen ist. Weil das aber unsicher scheint, kann die Teilnahme auch diesmal bis zum 13. März kostenfrei storniert werden, wie Sven Köppert informiert, zuständiger Mitarbeiter im Bereich Presse und Öffentlichkeit. Er und seine Mitstreiter planen erneut einen Druck des bekannten „Kunst:Offen“-Faltflyers, der mit seiner Übersichtskarte allen Interessierten als Wegweiser zu den Anlaufstellen dient. Wobei das Papier darüber hinaus als ganzjähriger Atelierführer für Vorpommern dient, so letztlich etwas unabhängig von der Teilnahme bleibt.
Zentrale Eröffnung am Schloss Broock geplant
Doch egal wie es läuft, die Schlossanlage Broock bekommt darin wohl in jedem Fall einen Extra-Platz. Schließlich soll das einst herrschaftliche Anwesen im Süden des Amtsbereiches Jarmen-Tutow 2022 den Platz für die zentrale Eröffnungsveranstaltung bieten, wie der Nordkurier erfuhr. Vertreter des TVV waren demnach gerade erst zu einem Lokaltermin und den nötigen Absprachen dort. Wobei der Alt Telliner Ortsteil keineswegs einen Neuling bei „Kunst:Offen“ darstellt, nicht zuletzt dank des Engagements des am ehemaligen Gutshof ansässigen eigenen Kunstvereins samt seinem „Kunstlabor im Tollensetal“.
Zugunsten der vorpommerschen Sammelausstellung muss die Truppe diesmal dann allerdings auf die historische Reithalle als Schau-Raum für ihre eigenen Objekte verzichten, wie Christian Schmidt als Projektleiter der Immobilien-Eigentümer erklärte. Wobei er ihnen eine Alternative anbietet, die Premieren-Charakter und einen besonderen Reiz bietet: das Erdgeschoss im Südflügel der zusehends gesicherten Schlossruine, zu erreichen über einen separaten Zugang durch den einstigen Wintergarten. „Das sollte nach jetzigem Stand vom Bauablauf hinzubekommen sein.“ Bis dahin nämlich müssten sich dort über den sanierten Kellergewölben bereits die neuen Betonböden spannen, könnten vielleicht sogar die ersten Fenster eingesetzt sein. Schon jetzt ist aber klar, dass Broock den Fans von „Kunst:Offen“ so oder so weit mehr zum Anschauen zu bieten hat als viele andere Anlaufpunkte.