Fahrgastschiff

„Plauer Werder“ soll Peene-Touren für Touristen langfristig sichern

Demmin / Lesedauer: 3 min

Demmins Fahrgastschifffahrt ist vorerst gerettet: Die Plauer Werder bleibt. Was als Notlösung für das Ende der Ära Ingo Müller gedacht war, bekommt jetzt feste Struktur.
Veröffentlicht:10.11.2021, 07:17
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  • Author ImagePablo Himmelspach
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Der Pachtvertrag ist unterschrieben, der Bürgermeister hat den Stempel der Stadt aufgesetzt. Nun kann die Reise bald losgehen. „Plauer Werder“ heißt das Fahrgastschiff, welches voraussichtlich ab Ostern nächsten Jahres wieder Besucher über die Peene schippern wird. „Wir haben hier so viel Potenzial und wunderschöne Natur, da brauchen wir gar nicht ins Ausland“, sagt Wolf Dieter Schott. Zusammen mit seiner Frau Heidrun ist er seit Jahrzehnten in der Schifffahrt aktiv.

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Mit ihrer Blau-Weißen Flotte fahren sie unter anderem bereits auf dem Kummerower See, in Waren und in Neustrelitz. Zehn Schiffe und eine Barkasse zählen zu dem Bestand des Familienunternehmens. Auf die neue Herausforderung in Demmin freuen sich beide nach eigener Aussage aber besonders. „Wer hat denn schon so ein Moorgebiet?“, sagt Schott im Hinblick auf das, was die Gäste in der Hansestadt erwartet. Das Geschäft in Waren sei vor allem Massentourismus, an den kleineren Standorten fühlten sie sich wohler. „Hier sind die Leute einfach locker“, sagt Heidrun Moderecker-Schott.

Büro in der Nähe der Stadtinfo gesucht

Momentan laufen die Planungen für den Aufbau der Strukturen vor Ort. Ein Büro muss bis Februar her, wenn möglich in direkter Nähe zur Stadtinformation. In diesem werden dann auch die Fahrkarten verkauft. Ihr Geschäft bestreiten die beiden mit Unterstützung ihrer beiden Söhne. „Unsere Kinder sagen uns schon, dass wir nicht noch mehr machen sollen. Aber uns reizt es, immer wieder etwas Neues zu beginnen“, sagt Heidrun Moderecker-Schott. Das Demminer Fahrwasser kennt die Plauer Werder bereits. Seit August dieses Jahres war das Schiff schon auf der Peene unterwegs.

Zum vorherigen Kapitän der Demminer Fahrgastschifffahrt hat das Paar eine persönliche Verbindung. Aus diesem Grund planen sie auch, das alte Schiff zu erwerben, um damit sein Wirken weiterzuführen. „Wir wollen die Ära Ingo Müller fortsetzen. Sein Schiff gehört einfach zur Stadt“, sagt der zukünftige Kapitän.

Großes Potenzial für Wassertourismus

Bürgermeister Thomas Witkowski empfängt das Schifffahrts-Paar mit offenen Armen. „Wir sind froh und stolz, nun einen neuen Pächter zu haben“, sagt Witkowski. Auch er sieht in Demmin großes Potenzial für den Boots-Tourismus. Die Landschaft Demmins und insbesondere die drei Flüsse seien einmalig. „Unser Fokus ist es, nicht zu jammern, sondern das Potenzial der Stadt zu nutzen und Demmin nach vorne zu bringen“, sagt Wittkowski.

Mit Wolf Schott können sich die Demminer zumindest auf einen erfahrenen Kapitän und Entertainer an Bord freuen. „Mein Spruch zu Anfang ist immer: Hamburg – Lissabon mit Zwischenhalt in Waren. Damit ist das Eis gebrochen“, sagt Schott. Welchen Spruch die Demminer Besucher zu hören bekommen werden, können sie sich wahrscheinlich schon denken.