Massensuizid
"Über Leben in Demmin” online sehen!
Demmin / Lesedauer: 2 min

Christoph Schoenwiese
Der Dokumentarfilm "Über Leben in Demmin” ist auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung abrufbar. Nachdem der Film über den Massensuizid hunderter Demminer im Jahr 1945 bereits im ARD-Hauptprogramm und in der ARD-Mediathek für eine Woche im Januar erfolgreich gelaufen ist (mehr als 600.000 Zuschauer), können all jene, die es noch nicht geschafft haben, das Werk zu sehen, das nun nachholen.
Hunderte Demminer nahmen sich das Leben
Regisseur Martin Farkas befasste sich mehrere Jahre mit dem Trauma der Stadt: Im Frühjahr 1945 rückte die Rote Armee auf Demmin vor; die Nazis ließen die Demminer allein und kappten alle Fluchtmöglichkeiten für die Einwohner. Hunderte Demminer nahmen sich daraufhin das Leben. Hunderte ertränkten sich in der Peene; weitere töteten erst ihre Kinder und dann sich selbst – aus Angst vor der vorrückenden Roten Armee.
Der Film befasst sich aber nicht nur mit dem Trauma der Vergangenheit. Er dreht sich vor allem um jene Nachkommen und Demminer, die heute noch in der Stadt leben. Und die Jahr für Jahr miterleben, wie heutige Neonazis den 8. Mai als Gedenktag für den Massensuizid zu missbrauchen versuchen.
"Über Leben in Demmin” lief im Frühjahr 2018 in ausgewählten Kinos in ganz Deutschland. In Demmin selbst war er für mehrere Wochen im „Film Eck” zu sehen. Das Interesse der Zuschauer war enorm.