Gelungener Auftakt
Alternatives Kunst:Offen lockt hunderte nach Loitz
Loitz / Lesedauer: 3 min

Stefan Hoeft
An die vierhundert Besucher zählte der Loitzer „KulturKonsum“ am vergangenen Wochenende, und die meisten kamen natürlich wegen „Kunst:Offen“. Schließlich sind die Peenestadt und ihr dort ansässiger Heimatverein 2021 Gastgeber der zentralen Sammelausstellung für Vorpommern. Schon am Freitagabend zur offiziellen Eröffnung durch den Tourismusverband fanden sich zahlreiche Gäste ein, doch am Sonnabend und Sonntag waren es dann jeweils noch so einige mehr, wie Karin Heymann dem Nordkurier berichtete, die Vorsitzende des Heimatvereins. „Das ist wirklich gut gelaufen, wir waren sehr zufrieden mit diesem Wochenende.“
Es habe sogar Besucher gegeben, die bereits gegen halb zehn vor der Türe standen, obwohl es ja offiziell erst um 10 Uhr losging. Natürlich schaute auch so mancher Einheimische vorbei, aber es gab wohl viel mehr fremde Gesichter. Egal ob nun Urlauber von „unten“ am Hafen oder Leute, die sich extra für diese Veranstaltung in Vorpommerns Provinz aufgemacht hatten. Da gaben sich dann beispielsweise Würzburger zu erkennen, große Resonanz fand das Loitzer Angebot überdies aus der Region Stralsund, so die Berichte. Immerhin hatten die Kleinstadt und ihre Ortsteile dieses Mal besonders viele Anlaufpunkte zu bieten, sprich, es ließ sich mehr als anderswo auf engem Raum entdecken.
Mehr Besucher als in den Vorjahren
Auch Hein Lohe, der zusammen mit Freunden zu einer Besichtigung von Kunst und Hof an der Schwedenstraße einlud, machte ein großes Interesse an dem Angebot aus. Er beteiligte sich zum dritten Mal an „Kunst:Offen“, die vorherigen Jahre war es da indes nie so voll wie dieses Wochenende: „Da hatten wir immer so 20 bis 50 Leute pro Tag. Jetzt würde ich sagen, sind es jeweils 50 plus gewesen.“ Selbst aus der Uckermark und Rostock reisten einige Interessenten an. Der Mann, das offenbarte sich ihnen allen beim Rundgang, hat neben den Griffiti, für die er in der Öffentlichkeit bekannt ist, auch ein Händchen für die klassische Malerei und die Gartengestaltung, beeindruckte zudem mit großen saftigen Früchten am eigenen Pfirsichbaum.
Einen weiteren Garten gab es an der Langen Straße 67 zu erkunden, wo die „Blaue Baustelle“ von Anette Riesinger liegt und innen mit Kunsthandwerk, Drucken und Zeichnungen von Johanne Koch bestückt war. „Wir hatten am Sonnabend so 35 Leute hier. Ein bisschen weniger als vergangenes Mal. Aber am Sonntag waren es viel mehr, sodass wir insgesamt auf so 120 gekommen sind. Damit sind wir natürlich super zufrieden“, erklärte die Hausherrin. Zumal ihre Adresse ja nächstes Wochenende ein weiteres Mal mit von der Partie ist.
Zusätzliche Stationen am kommenden Wochenende
Das gilt ebenso für das „Seeholz Rügen“ im Ortsteil Nielitz, wo Raimar Schildt und Hanne Krause ihre Arbeiten präsentieren sowie für das „Wortshaus“ von Antje Köpnick im benachbarten Vorbein. Auch sie registrierte am Sonntag mehr Gäste bei sich als am Vortag. Doch immer sei es beschaulich geblieben und mit genug Spielraum für angenehme Gespräche mit den Leuten. Von denen, die ihre Herkunft zu erkennen gaben, stammten die am weitesten gereisten aus Baden-Würtemberg.
Für die Stationen, die nur zum Start-Termin oder den ersten beiden Wochenenden des „Kunst:Offen“-Marathons 2021 dabei sind, kann Loitz übrigens Alternativen aufbieten. Denn am 28./29. August machen Karin Heymann und Sigrid Daus vom Heimatverein mit, die wegen ihrer Gastgeberrolle für die Eröffnungsveranstaltung zuvor noch passen mussten. Sie schließen die ehemalige Heilgeistkirche auf, um dort ihre Fotografien auszustellen. „Wir wollen heute anfangen aufzubauen“, kündigte die Vorsitzende gestern an. Und an den beiden ersten September-Wochenenden steigt zudem die „PeeneRei“ von Berndt Borgmann an der Langen Straße 91 mit ins Kultur-Rennen ein.