Hohe Spendenbereitschaft
Am Tutower Kriegsgräberfeld wird 2022 gebaut
Tutow / Lesedauer: 3 min

Ulrike Rosenstädt
Ihre Spendenbereitschaft reißt nicht ab. Das findet Wolfgang Darmer, der seit Jahren für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. von Haus zu Haus geht, um Gelder zu sammeln, sehr erstaunlich: „Die Tutower haben eine ganz besondere Einstellung zu diesem Thema. Anders kann ich mir das nicht erklären. Ich bin immer wieder auch berührt von ihrer Bereitschaft, andere bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die Tutower – der Ort zählt rund tausend Einwohner – geben mehr, als die Menschen in manch größeren Städten, auch viel mehr als beispielsweise in Demmin, wenn man sich die Bevölkerungszahl vergleichend anschaut“, sagte Wolfgang Darmer jetzt in einem Gespräch mit dem Nordkurier.
Spendensammler nimmt sich oft viel Zeit zum Zuhören
Er kann diese Aussagen treffen, denn er sammelt inzwischen seit Jahrzehnten Gelder für die Kriegsgräberfürsorge. Auch schon während seiner Arbeits- und Lebenszeit in Bayern hat er sich auf diesem Gebiet engagiert. Persönliche Gründe haben ihn einst dazu bewogen und tun es bis heute.
Auch in diesem Jahr konnte ihn Corona nicht davon abhalten, dieser ehrenamtlichen Tätigkeit nachzugehen. „Natürlich muss man sich an Vorschriften halten. Es ist schade, dass einem immer all diese Corona-Regeln im Nacken sitzen. Vor der Pandemie war ich auch oft Gesprächspartner oder einfach nur Zuhörer für die Dinge, die gerade die älteren Menschen bewegen. Ich habe manchmal gern bis zu einer Stunde Zeit investiert und einfach nur zugehört und am Ende festgestellt, dass den Menschen diese Art von Kontakt fehlt. Manchmal sind die kleinen Dinge so wichtig, sogar lebenswichtig“, ist Wolfgang Darmer überzeugt.
Tutower Gedenkstätte dringend sanierungsbedürftig
Doch auch, wenn in diesem Jahr sein Einsatz etwas anders ablaufen musste, ist er mit dem Sammelergebnis sehr zufrieden. „Ich kann mich bei allen Tutowern, die sich beteiligt haben, nur herzlich bedanken“, sagte er. 815 Euro sind bei der aktuellen Aktion von Oktober bis November zusammengekommen. Diese Summe konnte der Ehrenamtler dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. übermitteln. In diesem Jahr freut sich der Vorpommer über das Ergebnis auch deshalb ganz besonders, weil er zudem die Nachricht erhalten hat, dass sich im kommenden Jahr auf der kleinen Kriegsgräber-Gedenkstätte in Tutow-Dorf, Gemeinde Kruckow, endlich baulich etwas tun soll. „Das wird aus verschiedenen Gründen auch allerhöchste Zeit. Die Menschen, die die Arbeit des Volksbundes unterstützen, haben mich in den zurückliegenden Jahren zurecht immer wieder gefragt, warum die Anlage in Tutow-Dorf so traurig aussieht, nichts getan wird, um sie herzurichten, obwohl sie Geld spenden. Es gibt wirklich so starke bauliche Mängel an der Anlage. Das große Holzkreuz fault an einigen Stellen quasi weg, wird immer instabiler. Auch die Steintafeln müssen restauriert werden. Also es gibt dort reichlich Arbeit“, weiß der Tutower Wolfgang Darmer.
Dass die nun endlich losgehen sollen, freut ihn sehr und ist gleichzeitig Motivation, um auch in 2022 von Tür zu Tür zu ziehen, zahlreiche Straßenzüge abzulaufen, um Spenden einzuholen, die die Arbeit des Vereins Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge weiter ermöglichen.