Aus Angst vor schiefer Tanne kaum geschlafen
Demmin / Lesedauer: 2 min

Zeynep und scheinbar kein Ende: Am Montag um 20 Uhr wurde erneut Alarm bei der Feuerwehr Demmin ausgelöst. Das Sturmtief hatte bei Ingrid Höhle (77) im Devener Hof einer Tanne stark zugesetzt. Zwar stand der Baum noch, aber er bedrohte mit seiner Schieflage nicht nur den angrenzenden Schuppen, sondern auch die Garage.
Wie die Rentnerin berichtete, hatte sie in der Sturmnacht von Freitag auf Sonnabend vor Angst kaum schlafen können und sich meist im Wohnzimmer aufgehalten. Am Montag machten die Nachbarn sie auf die Gefahr aufmerksam. „Ich rief meinen Neffen Jens an, der gleich bei mir vorbei kam. Er sah sich dann den Schaden an und alarmierte die Feuerwehr“, schildert Ingrid Höhle.
Wehrführer lobt seine Leute
Zehn Kameraden mit einem Tanklöschfahrzeug, einem Drehleiterfahrzeug und einem Einsatzleitwagen trafen kurze Zeit später ein. Gegen 22 Uhr ging auch der Einsatz für die Kameraden zu Ende. Seit Sonnabend waren sie fast im Dauereinsatz, Tage zuvor trieb Ylenia ihr Unwesen. „Die Kameraden sind unermüdlich und wir waren zum Glück immer genug Leute, um unsere Aufgaben zu erfüllen“, lobt Felix Schliwa, erster stellvertretender Wehrführer.
Auch Ingrid Höhle lobt den Einsatz der Demminer Wehr, war aber etwas überrascht, als sie so schnell wieder weg waren. Sie hatte sich wegen der Kälte ins Haus zurückgezogen und wollte sich nach getaner Arbeit bei den Kameraden bedanken.
„Wir sind kein Landschaftsgartenbetrieb”
Es gab aber auch andere Situationen: Nachdem eine mächtige Tanne in Demmin gefällt wurde, forderte der Eigentümer die Kameraden auf, das Holz mitzunehmen. Als Schliwa ablehnte, beklagte der Eigentümer, dass er die Kosten nun selber tragen muss.
Zudem rückte die Feuerwehr mit drei Einsatzfahrzeugen aus, weil angeblich ein Baum in zwei Giebel zu krachen drohte. „Als wir ankamen, lief ich zunächst an dem Baum vorbei. Dieser war fünf Meter hoch und die Gebäude standen viel zu weit weg. Wir sind kein Landschaftsgartenbetrieb, darum bitte ich die Betroffene, sich zu fragen, ob sie nicht in so einem Falle selber einen Baum fällen können. Wir alle arbeiten ehrenamtlich und gerade bei Orkanen ist es wichtig, dass die Kameraden für wirkliche Notlagen bereitstehen“, stellt Schliwa klar.