Trotzt Corona voll im Plan

▶Bauleute setzen Hortneubau in Loitz schon mal die Krone auf

Loitz / Lesedauer: 4 min

Nach den schwarzen Wolken, die jüngst über Loitz gezogen sind, hat den Peenestädtern dieser Termin richtig gut getan: Richtfest am Rohbau des künftigen neuen Hortgebäudes.
Veröffentlicht:10.06.2020, 06:09

Von:
  • Ulrike Rosenstädt
Artikel teilen:

Nicht allein die Richtkrone schwebte gute Laune verbreitend über dem Rohbau des neuen Loitzer Schulhortes. Nach den angsterfüllten schweren Tagen, die der Sägewerksbrand ausgelöst hatte, war allen Gästen die Freude darüber anzumerken: „Hier geht etwas voran.“ Die Loitzer Bürgermeisterin Christin Witt hatte im Vorfeld angekündigt: „Es wird kein Richtfest im klassischen Sinne. In Corona-Zeiten ist das leider nicht möglich. Doch wir werden diesen Meilenstein trotzdem würdigen und dem Bau die traditionelle Krone aufsetzen“.

Stichwort Meilenstein: Dass es wirklich sehr lange gedauert hatte, um das Projekt zum Laufen zu bringen, daran erinnerte auch Vorpommern-Greifswalds Landrat Michel Sack (CDU). Als Loitzer Bürgermeister hatte er nicht locker gelassen, um das Projekt Schulzentrum Loitz lange und hart gekämpft. Nicht nur einmal klopfte er gemeinsam mit Mitarbeitern aus seinem damaligen Verwaltungsteam in Schwerin an Ministeriumstüren an, um die Idee vorzustellen und Fördermittel einzuwerben. Ein Hort kostet. Die Investitionssumme umfasst derzeit rund drei Millionen Euro.

Unterstützung erhielt Sack dabei auch von Franz-Robert Liskow (CDU). Der Landespolitiker gehörte zu der kleinen Gästegruppe, die dem Richtfest-Spruch von Zimmermann Frank Behnke, Mitarbeiter bei NOBA Schlüsselfertigbau, Aufmerksamkeit schenkte. Es war ganz offensichtlich, dass sich Schulleiterin Anke Kühn und ihr Kollege Frank Fandrich, Hortleiterin Dana Bleck, Stadt- und Baufirmenvertreter freuten, dass nur drei Monate nach dem Spatenstich nun bereits die Richtkrone über dem zukünftigen neuen Schulhort schwebt. Corona konnte dieser Baustelle ganz offensichtlich nichts anhaben. „Das stimmt. Wir liegen momentan sehr gut in der Zeit“, sagte Bauleiter und Planer dieses Projektes Christoph Haker auf Nordkurier-Nachfrage.

Gern übernahm er eine kleine Baustellenführung. So bekamen die wenigen mit Bauhelmen ausgestatteten Richtfestgäste eine Vorstellung, wo und in welcher Größe zwei Klassen- und sieben Gruppen-, insgesamt 20 Räume entstehen. „Schon in wenigen Wochen wird auch von außen erkennbar sein, wie die Fassade aussieht“, kündigte der Planer an. Holz und Beton werden sich hoffentlich gut vertragen und vor allem einladend und freundlich wirken, sodass das neue kombinierte Hort- und Unterrichtsgebäude auf dem Gelände der Regionalen Schule Loitz nicht allein für seine Funktionalität, sondern auch für die Optik eine gute Note bekommt.

Alle Räume bekommen Internetanschluss

Damit sich Lehrer, Schüler und Erzieher in ihrer neuen Einrichtung auch richtig wohlfühlen, und gut arbeiten können, werden Schul- und Hortleiterin zu Bauablaufberatungen eingeladen. Schon in der nächsten Woche werde es so eine Runde geben. Schließlich muss in Zeiten von E-Learning beachtet werden, dass beispielsweise alle, und nicht wie bisher nur ausgewählte, Räume mit Internetanschlüssen ausgestattet werden. Das wird sicher seinen Gang gehen, denn während in den zurückliegenden Wochen allein die Mitarbeiter des Bauhauptgewerbes ordentlich rangeklotzt haben, werden sie sich den Platz schon in absehbarer Zeit mit Handwerkern anderer Gewerbe teilen: „Die Dachdecker kommen in der nächsten Woche, die Elektriker Ende Juni dazu“, weiß Bauleiter Christoph Haker.

Dass Gedankenaustausch und Kontaktpflege auch mit coronabedingtem Abstand funktioniert, bewiesen die Gäste im Anschluss an den offiziellen Richtfestteil bei einer Tasse Kaffee, die auf dem Gelände der Regionalen Schule gereicht wurde. Deren Schüler und Lehrer können derzeit mit dem Baulärm übrigens noch ganz gut umgehen: „Die Fenster müssen manchmal geschlossen bleiben, das ist klar. Wir lüften trotzdem, so oft es geht. Wir wissen ja auch, dass es bald wieder ruhiger wird auf dem Gelände“, sagte Schulleiter Frank Fandrich.

Grundschule zieht im kommenden Sommer um

Seine Kollegin von der Grundschule, Anke Kühn, die derzeit mit ihrem Team die Schüler noch im Gebäude am sehr ruhigen, von viel Grün umgebenen Wilhelm-Irrgang-Weg unterrichtet, kann ziemlich gewiss sein, dass es im Sommer 2021 ans Kartonpacken geht. Mit dem Start ins Schuljahr 21/2022 soll der Umzug in die Goethestraße realisiert sein. Dann sind die Kleinen fester Bestandteil des Loitzer Schulzentrums, das sie gemeinsam mit den Großen sicher mit viel Lebendigkeit ausstatten werden.