Machbarkeitsstudie

Berliner Firma nimmt Haus Demmin unter die Lupe

Demmin / Lesedauer: 3 min

Viel steht nicht mehr vom Haus Demmin. Wie ließe sich das geschichtsträchtige Areal trotzdem nutzen? Das soll ein Berliner Ingenieurbüro herausfinden.
Veröffentlicht:17.12.2021, 06:24

Von:
  • Christine Gerhard
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Was wird aus Haus Demmin? Was ließe sich aus dem Gelände machen? Diese Fragen geistern seit Jahrzehnten durch die Stadt. Eine ähnliche Frage stellten sich auch Investoren in Bezug auf eine Schlossanlage im Brandenburger Bereich.

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Antworten gab das Berliner Ingenieur- und Planungsbüro EBP Deutschland GmbH, das sich in einem interdisziplinären Team unter anderem mit Machbarkeitsstudien beschäftigt. Und das nun auch die Machbarkeitsstudie für das Haus Demmin erstellen soll.

Denn die „Wiege Vorpommerns“, verfallen und verwunschen, wie sie ist, zieht trotzdem oder gerade deshalb immer wieder Spaziergänger und Geschichtsinteressierte an. Weil die Stadt in dem Gelände für den Tourismus trotz der denkmal- und umweltschutzbedingten Einschränkungen weiteres Potenzial sieht, hatte sie sich 2019 für eine Machbarkeitsstudie entschieden. Mit Vergabe des Auftrags ist der Grundstein nun gelegt.

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Kritik an hohen Kosten der Studie

Im November hatten verschiedene interessierte Planungsbüros ihre beabsichtigte Vorgehensweise den Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Umwelt und Tourismus und des Stadtentwicklungsausschusses sowie Vertretern der Fraktionen vorgestellt.

Aufgrund von dessen Fachkompetenz und Leistungsfähigkeit und der entsprechenden Referenzen entschieden sich die Verantwortlichen laut Bürgermeister Thomas Witkowski schließlich für das Planungsbüro aus Berlin.

Viel Erfahrung mit kommunalen Partnern

Die Firma, die auch Studien zu Gewebegebieten und Neuinvestitionen anfertigt und dabei auf Antrag der Städte Flächen untersucht, habe viel Erfahrung mit kommunalen Ansprechpartnern, aber auch mit Bundes- und Landesregierungen, so Bürgermeister Thomas Witkowski.

Der aktuelle Kostenvoranschlag des Planungsbüros für die Erstellung der Machbarkeitsstudie für Haus Demmin liegt bei 95 000 Euro. 100 000 Euro stellt das Landesförderinstitut zur Verfügung. Wegen der hohen Kosten und des ruinösen Zustandes der alten Gemäuer war die Machbarkeitsstudie im Vorfeld kritisiert worden.

In Entwicklungsplan des Kreises aufgenommen

Um für eine nachhaltige Nutzung des Areals künftig noch weitere Fördermittel erhalten zu können, erwirkte die Hansestadt zudem kürzlich eine Änderung im regionalen Entwicklungskonzept, in dem der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Orte von besonderer kulturhistorischer Bedeutung hervorhebt. „Die Maßnahmen an den darin beschriebenen Orten werden als wichtig angesehen. Damit hat sich der Landkreis öffentlich auch zu Haus Demmin bekannt“, erklärt Witkowski.

Die Aufnahme in das Entwicklungskonzept sei eine Voraussetzung, um Landes- und möglicherweise auch Bundesmittel erhalten zu können. In einem weiteren Schritt soll im kommenden Jahr auch das Stadtentwicklungskonzept als kommunales Pendant evaluiert werden und unter Berücksichtigung von Haus Demmin angepasst werden. „Damit hätten wir zwei förderwichtige Puzzleteile zusammengefügt“, so Witkowski.

Wofür genau etwaige Förderungen künftig genutzt werden könnten, soll die Machbarkeitsstudie im nächsten Jahr klären. Ein Starttermin stehe zwar noch nicht fest, doch im Januar soll es laut Witkowski losgehen. Noch im selben Jahr sollen die Ergebnisse dann präsentiert werden können.