Tag der kleinen Forscher
Demminer Astrophysiker begeistert Kinder — und bringt die Sterne gleich mit
Demmin / Lesedauer: 3 min

Anke Krey
Astronomieturm und Planetarium begeistern auch außerhalb der Hansestadt die Menschen für den Sternenhimmel: Mit dem „Edu–Dome“ war Michael Danielides dieser Tage in Greifswald zu Gast. Dort konnte er beim „Tag der kleinen Forscher“ mehr als 240 Kindern, die von 35 Erwachsenen begleitet wurden, die Show um die Rettung der Sternenfee Mira zeigen.
Mobiles "Planetarium" mit dabei
Eigens dafür wurde das mobile Mini–Planetarium, das wie eine Traglufthalle funktioniert, in einem Raum des Humboldt–Gymnasiums aufgestellt. „Es war ein sehr schöner, aber auch sehr anstrengender Tag“, berichtet der Astrophysiker. Er ist derzeit viel in der Region unterwegs. Mit seinem mobilen Planetarium besucht er insbesondere Schulen, die aufgrund der Entfernung mit den Kindern nicht zu ihm in den Astronomieturm kommen können. So war er kürzlich mit dem „Edu–Dome“ in Waren.
„Auch Kitas und Horte nehmen das sehr gerne an, und für die Ferienspiele in den Sommerferien habe ich jetzt schon viele Vorbuchungen“, sagt Danielides. „Mit diesem Angebot gehe ich zudem gern in die Förderschulen, denn die Kinder dort haben auch Freude am Sternenhimmel.“ Begeisterung für das Geschehen hoch oben über den Köpfen zu wecken, vom Nordlicht bis zur Supernova, und zugleich, wenn möglich, Neugier auf die Naturwissenschaften — das ist sein Ziel, und besonders gute Chancen dafür sieht der Astrophysiker bei den Vorschul– und Grundschulkindern.
Das Interesse an dem mobilen Angebot aus Demmin ist groß. So waren die verfügbaren Termine in Greifswald innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. „Wir haben nicht nur die Geschichte von der Sternenfee Mira gezeigt, sondern in allen Gruppen auch das Magazin ,Forscht mit!‘ ausgegeben. Darin finden die Lehrer und Erzieher noch weitere Materialien beispielsweise zum Basteln, passend zum Wissenschaftsjahr 2023“, erklärt Danielides. „Das ist in diesem Jahr dem Thema ,Unser Universum‘ gewidmet.“
Coole Sternenreise im Mini-Planetarium
Und die Kinder? Zwar gab es zunächst einige ängstliche Kandidaten, doch mit den Planetenplüschtieren ließen sie sich alle überzeugen und wagten sich in die Kuppel hinein, erzählt der Astrophysiker. „Die Geschichte von der Sternenfee ist interaktiv. Das kommt bei den Kleinen sehr gut an, denn der Sprecher bindet die Kinder geschickt mit ein. Und viele Dinge sehen in der Kuppel auch viel besser aus als in der Realität. Das Geschehen findet um die Kinder herum statt. Es ist schon cool, wenn man im Planetarium an einem Stern gefühlt vorbeifliegt. Da habe ich schon so manches Juchzen gehört.“
Wenig begeistert zeigt sich Danielides daher von der Idee, dass an den Grundschulen zukünftig nur noch Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt werden soll: „Wenn es uns nicht gelingt, die Kinder frühzeitig für die Naturwissenschaftlichen Fächer zu gewinnen, dann gefährdet das unser gesellschaftliches Weiterkommen.“