Landesmusikort

Demminer Chöre wollen auch 2023 wieder befreit singen

Demmin / Lesedauer: 4 min

Der Jahreswechsel ist Gelegenheit zum Rückblick. Das gilt auch für die Demminer Chöre, die im vergangenen Jahr zwei wichtige Veranstaltungen in die Stadt holen konnten.
Veröffentlicht:01.01.2023, 14:30

Von:
  • Anke Krey
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Dass die Hansestadt Demmin vor allem auch eine Chorstadt ist, wurde im zurückliegenden Jahr besonders deutlich. Denn mit dem Ende der Corona-Pandemie nahmen die Ensembles schrittweise wieder ihre Proben auf. Auch für das Publikum wurde 2022 zum Erlebnis. Denn von der Kunstnacht bis zur Adventszeit gab es für die engagierten Sängerinnen und Sänger in Demmin viele Möglichkeiten, ihr Können zu zeigen.

„Wir haben uns sehr gefreut, nach zwei Jahren Abstinenz endlich wieder singen zu dürfen“, unterstreicht Sebastian Schulz, der Vorsitzende des Peenechors e.V. Obwohl dies für den Chor eine sehr lange Zeit ohne Proben und Auftritte bedeutete, sind die Chormitglieder noch immer mit Begeisterung dabei.

Halb auf, halb vor einem Schiff

„Ein Höhepunkt war für uns das große Frühjahrskonzert zur Eröffnung des Peenefestes“, berichtet Schulz. „Aber sehr genossen haben wir auch die vorausgegangene Kunstnacht, wo wir am Anleger der blauweißen Flotte gesungen haben.“ Halb auf dem Schiff, halb vor dem Schiff sang der Chor bei dieser Gelegenheit Maritimes.

Der nächste große Höhepunkt war dann das Chorfest 30+ in Demmin, so Schulz, das vom Peenechor mit eröffnet wurde. „Bei dieser Veranstaltung im September konnten wir in Demmin sehr viele Chöre und viel Publikum auch von außerhalb begrüßen.“ Auf der großen Bühne am Marktplatz präsentierte der Chor eine Auswahl aus seinem Repertoire.

Wieder Hoffnung auf Kultur ohne Einschränkungen

Den dritten Höhepunkt brachte dann die Adventszeit: „Wir konnten endlich wieder zwei Weihnachtskonzerte singen“, freut sich der Vereinsvorsitzende. Die beiden Konzerte in der Aula des Goethe-Gymnasiums und in der katholischen Kirche waren ausverkauft. „Wir hoffen, dass wir daran 2023 anknüpfen können, und dass Kultur wieder ohne Einschränkungen stattfinden kann – gern noch mehr und auch vielseitiger“, betont Sebastian Schulz. Demmin habe kulturell viel zu bieten; in der Hansestadt gebe es viele Vereine, die eng zusammenarbeiten.

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„Schön fand ich, dass die Hansestadt Demmin 2022 Landmusikort geworden ist“, sagt Kirchenmusikdirektor Thomas K. Beck. „Ich finde es wunderbar, wenn Menschen singen – ob große anspruchsvolle geistliche Werke oder Volkslieder. Und so freue ich mich auch nach all der schwierigen Corona-Zeit, die für die Kultur richtig mühsam war, dass jetzt wieder fast alles möglich ist.“

Auch alle Chöre der Evangelischen Kirchengemeinde, insbesondere die Kantorei, aber ebenso Kinderchor und Jugendkantorei sowie der Gemeindesingkreis sängen wieder fleißig, „und wir freuen uns auch über etliche neue Mitsingende. Dankbar bin ich für zwei Kantoreikonzerte 2022 mit Solisten und Orchester: Das Weihnachtsoratorium in St. Bartholomaei am Ersten Advent, und das Friedenskonzert im Juni.“

Auch die Sommerkonzertreihe sei gut angenommen worden, wie die Orgeltage Anfang September oder das Konzert mit den Thomanerchor aus Leipzig. Für das neue Jahr hat der Kirchenmusikdirektor einen großen Wunsch: „Möge 2023 ein friedliches Jahr werden, und möge die Musik und speziell das Singen dazu beitragen, Menschen zu verbinden und so auch eine andere Dimension des Lebens als Geld, Konsum, Machtstreben aufzuzeigen“, unterstreicht Thomas K. Beck: „In diesem Sinne Gottes Segen für 2023!“

Freude über Auszeichnung als Landesmusikort

Stefan Müller ist verantwortlich für die Chorarbeit am Goethe-Gymnasium. Dort erhalten alle Kinder und Jugendlichen, die das Musikgymnasium besuchen, neben dem Unterricht auf ihrem Instrument auch eine Ausbildung im Chorgesang. „Ein Höhepunkt 2022 war für uns deshalb das Chorfest 30+ des Chorverbandes MV“, berichtet der Musiklehrer. „Wir konnten die Schule dort präsentieren, wir haben uns mit allen Chören am Programm beteiligt. Und es freut mich ganz besonders, dass Demmin als Landmusikort ausgezeichnet worden ist.“

Auch am Landeschorwettbewerb, der ebenfalls zum ersten Mal in Demmin stattgefunden hat, hat das Musikgymnasium mit allen Chören teilgenommen: „Der Mädchenchor hat dort sogar einen zweiten Preis erhalten“, sagt Stefan Müller. „Für unsere Chöre gab es durchweg gute Punktzahlen, und die Jury hat uns ein hohes Niveau bescheinigt.“

Ein Jubiläum mit etlichen Überraschungen

Eine besondere Freude sei es zudem gewesen, dass das Gymnasium endlich wieder zum Weihnachtskonzert einladen konnte. Mit Höhepunkten soll es 2023 weitergehen, verrät Müller – „denn wir feiern in diesem Jahr das 40-jährige Bestehen des Musikgymnasiums. Ich freue mich schon ganz besonders auf ein Konzert mit Ehemaligen im Dezember – das wird etliche Überraschungen bringen.“