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Stadtwandertag

Demminer gehen auf Entdeckungstour in ihrer Stadt

Demmin / Lesedauer: 4 min

Bei sonnigem Spätsommerwetter haben sich am Wochenende viele Demminer dem traditionellen Stadtwandertag angeschlossen. Dabei genossen sie nicht nur das Kirchhoffest.
Veröffentlicht:03.09.2023, 11:52

Von:
  • Lisa Gutzat
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Am Sonnabendmorgen sind in Demmin sowohl eine größere Gruppe aus Fahrradfahrern als auch etliche Fußgänger in der ganzen Stadt unterwegs gewesen. Dabei handelte es sich jedoch nicht um Reisegruppen aus der Fremde. Eher im Gegenteil, es waren die Demminer selbst.

Zu Fuß und mit dem Rad durch die Stadt

Denn ob Marienkirche, Markt, Halbmond, Marienhain oder Schwanenteich — Demmin hat so einiges zu bieten, und das ist auch vielen Einwohnern bewusst. Jedoch gelingt es nicht jedem, einen täglichen Spaziergang zu den schönsten Ecken der Heimatstadt in den Zeitplan des Alltags einzubauen. Zum Glück ist da aber noch der traditionelle Stadtwandertag, der zumindest einmal im Jahr Gelegenheit zu einer Entdeckungstour vor der Haustür bietet.

Die Demminerinnen testeten sogar den neuen Spielplatz im Mühlengraben. (Foto: Lisa Gutzat)

So versammelten sich am Sonnabendmorgen schätzungsweise mehr als 100 Demminerinnen und Demminer vor dem Rathaus, um einen ganzen Vormittag lang die Stadt zu erkunden — entweder mit dem Fahrrad, oder eben zu Fuß. Die Fußgängergruppe führte es vom Rathaus zum Halbmond, von dort aus zur Flüsterbank im Richtgrabenweg und anschließend zum Schwanenteich, vorbei am Kreiskrankenhaus.

Die meisten Teilnehmer freuten sich dabei vor allem, mal wieder heraus und unter Menschen zu kommen, sowie sich zu bewegen. Deshalb war auch die Demminerin Renate Peters in diesem Jahr wieder dabei. „Das hat mir letztes Jahr schon gut gefallen. Ich möchte mich gerne bewegen und neue Wege entdecken“, sagte Peters. Sie war am Sonnabend mit der 70–köpfigen Fußgängergruppe unterwegs. Zwar gehe Renate Peters jeden Tag alleine spazieren, jedoch sei es auch schön mal mit anderen unterwegs zu sein, wie sie sagte.

Kirchhoffest mit Chor und DJ

An jedem Stopp wurde die Aussicht sowie das Wetter genossen und teilweise auch dazu gelernt. So berichtete Anne Eggert vom Kulturamt unter anderem über die Geschichte der Entstehung des Halbmondes. Der Demminer Wolfgang Besch las am Schwanenteich aus seiner Geschichte über die Teichanlage vor. Laut Bürgermeister Thomas Witkowski sind beim diesjährigen Stadtwandertag mehr Menschen mit dabei gewesen, als im vergangenen Jahr.

Auf dem Kirchhoffest ließen die Stadtwanderer den Tag gemeinsam ausklingen. (Foto: Lisa Gutzat)

Zum ersten Mal mit dabei war auch Claudia Semlow. Sie hat nach eigenen Angaben sonst nur wenig Zeit zum Spazieren gehen, weshalb sie sich nun dem Stadtspaziergang angeschlossen hatte. „Früher, als meine Kinder noch klein waren, bin ich öfter hier am Halbmond unterwegs gewesen. Jetzt wurde hier aber viel gebaut“, staunte Semlow. Sie und die anderen Stadtwanderer besuchten nach der Flüsterbank im Richtgrabenweg die Eröffnung des von den Peenewerkstätten organisierten Kirchhofstraßenfest. Dieses wurde im Zusammenhang mit dem Wandertag veranstaltet. Dort gab es nicht nur jede Menge Unterhaltung, sondern auch Verpflegung für die Wanderer. So genossen sie unter anderem einen Auftritt des Fritz–Reuter–Chores aus Stavenhagen, ein Plattdeutsch–Spektakel von Benjamin Nolze sowie Musik von DJ Yale.

Wandertag weckt viele Erinnerungen

Auch eine ältere Dame, die ihren Namen nicht nennen wollte, war froh, wieder dabei gewesen zu sein. Sie ist nach eigenen Angaben vor etwa 50 Jahren aus Demmin weggezogen, kommt inzwischen aber jedes Jahr zum Stadtwandertag wieder in die Heimat zurück. „Während des Wandertages kommen alte Erinnerungen hoch“, sagte die ältere Dame mit einem Lächeln im Gesicht. Sie habe sich vor allem darüber gefreut, dass der neu gebaute Spielplatz im Mühlengraben noch immer so gut aussehe wie im vergangenen Jahr, ebenso wie das große Gemälde im Mühlengraben, das seit 2022 dort zu sehen ist.

Bürgermeister Thomas Witkowski präsentierte ein etwa 70 Jahre altes Fahrrad aus dem Museumsfundus bei der Eröffnung des Stadtwandertages (Foto: Lisa Gutzat)

Für den Demminer Bürgermeister war es ebenfalls wieder ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender, wie er sagte. Er eröffnete den Wandertag vor dem Rathaus und präsentierte den Teilnehmern einen etwa 70 Jahre alten „Drahtesel“ aus dem Museumsfundus. Auch der Rathauschef habe seine Heimatstadt durch den Stadtwandertag noch besser kennengelernt, sagte er anschließend. „Den Weg zum Halbmond bin ich selbst noch nie entlang gegangen“, fiel ihm während des Wandertages auf. Nach vielen Schritten und Pedaltritten fanden sich alle schlussendlich wieder beim Kirchhoffest ein, um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.