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Fundtier

Demminer Tierschützer retten Labrador-Welpen

Randow / Lesedauer: 3 min

Er irrte im Dunkeln über einen Acker bei Loitz – ein Labrador-Mischlingswelpe, der vom Tierschutzverein Demmin gerettet wurde und jetzt auf den Namen Béla hört.
Veröffentlicht:18.01.2022, 18:24

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Demmin, zum Ende der ersten Januarwoche. Auf dem Acker zwischen Loitz und Sophienhof wurde ein ängstlicher Hund gesichtet. Leute versuchten vergeblich, ihn einzufangen. Wegen seines schwarzen Fells war er dann in der Dunkelheit nicht mehr zu sehen. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei dem Hund um eine drei Monate alte Labrador-Mischlingshündin, die dann den Namen Béla erhielt. „Wegen der Dunkelheit wurde zunächst die Suche abgebrochen“, schildert Kerstin Lenz vom Demminer Tierschutzverein.

Am nächsten Tag klingelte bei ihr gegen 8  Uhr erneut das Telefon wegen des Welpen. Ein Mann rief an und sagte, dass er Béla an einem Acker bei der B194 kurz vor Loitz gesehen habe. Laut seiner Schilderung hatte sich die Hündin in einer Röhre versteckt. Zugleich bat er Kerstin Lenz, schnell zu kommen, da er Angst habe, dass der junge Hund erfrieren könnte. In der Tat war es ein eisiger Dienstagmorgen, die Temperaturen lagen um minus vier Grad. Die Frau vom Tierschutzverein fuhr zusammen mit Johanna Utecht, die beim Tierheim in Randow ihren Bundesfreiwilligendienst verrichtet, zu dem besagten Acker. Zunächst konnten sie die junge Hündin nicht sehen, aber sie wussten ja, wo sie sich versteckte. Und tatsächlich war sie noch in der Röhre. Utecht gelang es, den Welpen mit Leckerlis aus seinem Versteck zu locken, damit dieser eingefangen werden konnte. „Obwohl er bei den kalten Temperaturen im Freien übernachtete, hat der Welpe alles gut überstanden“, sagt Kerstin Lenz.

Interessenten müssen sich sechs Monate gedulden

In Randow wurde die Hündin dann auf den Namen Béla getauft. Nachdem von dem süßen Welpen Fotos auf der Internetseite des Tierschutzvereins veröffentlicht wurden, kamen auch schon die ersten Anfragen. Inzwischen gibt es schon reichlich Bewerber. Doch so schnell kann die Hündin nicht vermittelt werden, da der Besitzer des Welpen noch einen rechtlichen Anspruch besitzt. Erst nach einer Frist von sechs Monaten verliert er den. „Wir wissen nicht, was passiert ist. Der Besitzer kann einen Unfall gehabt haben oder irgendetwas anderes ist da vorgefallen. Daher können wir Béla nach einer angemessenen Frist von etwa drei Wochen nur unter Vorbehalt vermitteln“, erklärt Kerstin Lenz.

Doch die Zeit wird die junge Hündin nicht im Tierheim in Randow verbringen. Vielmehr hat sich eine erfahrene Hundebesitzerin aus Rustow gemeldet, die sie in der Zwischenzeit aufnimmt. Dort wird Béla die ersten Verhaltensregeln lernen, sodass es sein neuer Besitzer etwas leichter hat. „Béla fühlt sich in einer Familie sicherlich wohler als in einem Tierheim. Wenn wir sie vermitteln, dann soll der Besitzer möglichst aus der Nähe kommen. So gibt es eine Anfrage aus München. Aber wenn sich der ursprüngliche Besitzer bei uns rechtzeitig meldet, dann ist es doch ein ziemlicher Aufwand, Béla wieder aus München zurückzuholen“, schildert Kerstin Lenz.