Kriegsgräberfürsorge
Demminer Volksbund-Gruppe wird ausgezeichnet
Demmin / Lesedauer: 2 min

Karsten Riemer
Die hansestädtische Geschichte ist auf vielen Ebenen mit Kriegsleid und Tod verflochten. Dunkle Schatten der Vergangenheit, die Narben in Demmin hinterlassen haben. Und vor allem zum 8. Mai eines jeden Jahres werden diese wieder aufgerissen, wenn die Gräuel politisch und ideologisch umgedeutet ins Zentrum der Aufmerksamkeit gezwungen werden.
Doch das Datum ist im Grunde Sinnbild des Erinnerns, des Mahnens, der Versöhnung und des Friedens. Für die Stadt hat in dieser Hinsicht der 8. Mai 1991 einen besonderen Stellenwert.
Stolz auf das Erreichte
Mehr als 30 Jahre ist es nun her, dass der damalige Bürgermeister Ernst Wellmer den Ortsverband des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge aus der Taufe gehoben hat. „Damit wurde die Keimzelle für die Verbandsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern gelegt“, so der Landesgeschäftsführer Karsten Richter. Denn der Landesverband folgte erst nach der Gründung in der Hansestadt.
Grund genug für die Demminer Ehrenamtler um den Vorsitzenden Wellmer ihr Jubiläum – wenn auch die Pandemie hier für Verzögerung gesorgt hat – am Mittwoch angemessen zu feiern. Denn die drei Jahrzehnte Erinnerungsarbeit lassen die Beteiligten nicht ohne einen gewissen Stolz auf das Erreichte zurückblicken. „In den Jahren unseres Bestehens hat unser Ortsverband zunächst alle Kriegsopfer in unserer Stadt aufgelistet“, sagt Wellmer. Mehr als 48 Jahre nach dem Krieg sei das keine einfache Aufgabe gewesen. Nur mit Unterstützung der Kirchen, des Ordnungsamts und des Innenministeriums habe es die Möglichkeit dafür überhaupt erst gegeben.
Arbeit weiter dringend gebraucht
Zudem kann der Volksbund auf besondere Höhepunkte seiner Arbeit zurückblicken, wie die Umgestaltung des Barlachplatzes, die Kriegsgräberstätte in der Woldeforst und jüngst das Ringen um den „Garten der Erinnerung“. „Die Liste der Aktivitäten ließe sich problemlos fortsetzen. Sie zeigt aber auch deutlich, dass unsere Arbeit hier vor Ort weiterhin dringend gebraucht wird“, so der Vorsitzende.
Eine ehrenamtliche Tätigkeit, die ohne die aktiven Mitstreiter und Unterstützer kaum möglich wäre. Ein Punkt, den auch der Landesverband umfassend gewürdigt hat. So konnte sich der Demminer Ortsverband über die Anerkennungsplakette des Volksbundes in Gold freuen.