Aktion des Heimatvereins
Demmins größter Adventskalender öffnet kein Türchen, sondern Schaufenster
Demmin / Lesedauer: 2 min

Kai Horstmann
Egal, wie schlimm die Krise auch war, die traditionellen Feste wurden immer gefeiert. Doch wegen der Corona-Pandemie mussten nun fast alle Veranstaltungen abgesagt werden. Selbst Weihnachten wird in diesem Jahr ohne die traditionellen Märkte stattfinden. Doch was ist Weihnachten ohne die feierliche Adventszeit? Und was soll aus den Geschäften der Demminer Innerstadt werden, für die der Dezember eine Hauptumsatzzeit ist?
Diese Fragen stellten sich auch die Mitglieder des Demminer Heimatvereins und fanden eine Lösung, mit der in Demmin trotzdem eine vorweihnachtliche Stimmung herrschen kann. Sie starten die Aktion „Adventskalender 2020“. „Wir möchten vom 1. bis zum 24. Dezember ein extra weihnachtlich geschmücktes Schaufenster eines Geschäfts in Demmin präsentieren. Das ist wie ein großer Adventskalender, in dem an jedem Tag statt eines geöffneten Türchens eine neue Schaufensterdekoration gezeigt wird“, erklärte David Krüger vom Demminer Heimatverein.
Teilnahme ist kostenlos
Alle Geschäftsleute sind aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Die Teilnahme an der Aktion ist für die Unternehmen kostenlos. Mehrere Vereinsmitglieder machten sich in den vergangenen Tagen mit Handzetteln auf den Weg, um die ersten Geschäftsleute anzusprechen. Diese können sich ein Wunschdatum aussuchen, an dem sie ihr Schaufenster dekorieren möchten.
Tragen sich mehrere Geschäfte für den gleichen Tag ein, entscheidet das Los. Die Tage, für die sich niemand eingetragen hat, werden ebenfalls durch Losentscheid vergeben. Und auch für überraschend großen Andrang hätte der Verein eine Lösung: „Wenn sich mehr als 24 Geschäfte an der Aktion beteiligen wollen, dann werden eben an manchen Tagen zwei Schaufenster geöffnet“, verspricht David Krüger.
Leider immer mehr Geschäfte leer
Einer der ersten angesprochenen Geschäftsleute war Maria Münse (31) von Optik Lenz in der Treptower Straße. 2008, damals hieß der Betrieb noch Meutzner Optik, fing sie unter ihrem Geburtsnamen Maria Lenz als Lehrling an. Danach arbeitete sie als Gesellin, machte zugleich die Meisterprüfung, arbeitete danach als Meisterin und übernahm 2016 dann das Augenoptikergeschäft unter ihrem Namen. Nach der Heirat wollte sie aber nicht noch einmal den Laden umbenennen.
Sie steht der Aktion aufgeschlossen gegenüber. „Vor gut drei Jahren gab es ja im Rathaus schon mal eine Veranstaltung zur Belebung der Innenstadt“, erinnert sich die Optikerin. Dabei sei es dann allerdings auch geblieben. „Leider stehen immer mehr Geschäfte leer, weil die Leute woanders kaufen. Ich finde, der Adventskalender ist eine gute Aktion, um die Innenstadt zu beleben und gehe davon aus, dass ich mitmachen werde“, sagt Maria Münse.