Heimatgeschichte

Der große Wunsch nach Wiedereröffnung des Museums

Demmin / Lesedauer: 3 min

Am Samstag kann die Ausstellung zum ehemaligen Kreisheimatmuseum ein letztes Mal besichtigt werden. Die Initiatoren vom Heimatverein sind zufrieden mit dem Besucherzulauf.
Veröffentlicht:17.08.2023, 18:00

Von:
Artikel teilen:

Die Hansestadt Demmin braucht unbedingt wieder ein eigenes Museum — daran gibt bei den mehr als 315 Besuchern, die sich in den zurückliegenden zwei Wochen die Sonderausstellung „Hundert Jahre Demminer Museum“ im Rathaussaal angesehen haben, absolut keinen Zweifel. Acht Jahre nach der Schließung des ehemaligen Kreisheimatmuseums haben die Mitglieder der Archivsparte des Demminer Heimatvereins einige ausgewählte Exponate wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Die umfangreichen Bestände konnte die Stadt bereits 2021 für einen symbolischen Preis von 13 Euro vom Landkreis erwerben. Seit diesem Jahr arbeitet der Heimatverein gemeinsam mit der Stadtvertretung an einem Konzept für einen Neustart. „Wir müssen jetzt langsam mal Nägel mit Köpfen machen, die Zeit läuft gegen uns“, betonte Eckhardt Tabbert (UWG) bei der Auswertungsrunde mit den Initiatoren der Ausstellung. Die gebildeten Arbeitsgruppen seien nun am Zug, damit die Stadtvertretung so bald als möglich einen entsprechenden Beschluss auf den Weg bringen kann, forderte Tabbert. 

Ein Kissen mit Stadtwappen

Mit leeren Händen war der Stadtpräsident allerdings nicht gekommen. Er überreichte dem stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatvereins, David Krüger, ein selbstbesticktes Kissen mit dem Demminer Stadtwappen. Dieses Unikat hat die inzwischen verstorbene Editha Niemann aus Metschow angefertigt. Es sei ihr eigener Wunsch gewesen, dass das Kissen später einmal in den Fundus des Museums übergeht, betonte Tabbert bei der Übergabe.

Auch interessant: Diese Ideen hat ein junger Architekt für die Demminer Herrenhaus-Ruine

Es ist nicht das einzige Geschenk, das der Heimatverein seit Beginn der Ausstellung bekommen hat. Gleich mehrere Besucher hätten ihre persönlichen Raritäten dabei gehabt, darunter ein Fieberthermometer aus dem Jahr 1940, erzählt Krüger.

Marianne Höppner zeigt die Lieblingsvitrine der Besucher mit Alltagsgegenständen aus der DDR. (Foto: Ralf Scheunemann)

Auch ehemalige Mitarbeitende des Museums, das damals neben der Sparkasse angesiedelt war, hätten es sich nicht nehmen lassen, die ausgestellten Objekte nach langer Zeit mal wieder zu besichtigen, wie Mitinitiatorin Marianne Höppner berichtet. Vor allem beim Anblick der Vitrine, in der Alltagsgegenstände aus der DDR zu sehen sind, wurden so manche Erinnerungen geweckt. „Diesen Mixer hatten wir damals auch, in dieser Kuchenform habe ich auch immer gebacken, waren nur einige Aussagen, die wir regelmäßig zu hören bekommen haben“, sagt Höppner. 

Unzählige Einträge ins Gästebuch

Der Wunsch nach der Wiedereröffnung des Museums ist ungebrochen. Davon zeugen auch die unzähligen Eintragungen im Gästebuch. „Vielleicht gelingt es uns, diesen Wunsch 2025, zehn Jahre nach der Schließung wahr werden zu lassen“, merkte Tabbert an. Ob es am Ende wirklich so schnell geht, bleibt abzuwarten. Dem Heimatverein liegt zumindest sehr viel daran, dass das Museum, das einst mit so viel Herzblut und Engagement von den Bürgern aufgebaut worden ist, nicht in Vergessenheit gerät und in Zukunft wieder erlebbar gemacht werden kann. 

Die Ausstellung ist am Freitag (18. August) von 8 bis 12 Uhr und am Samstag (19. Augus) ein letztes Mal von 9 bis 15 Uhr geöffnet.