Hoppelpflaster ade

Endlich Baustart für neue Straße in Wüstenfelde

Wüstenfelde / Lesedauer: 3 min

Nach jahrelangem Diskutieren und vielen Bemühungen wird die Straße in Wüstenfelde jetzt komplett neu gebaut. Loitz muss dafür tief in die Stadtkasse greifen.
Veröffentlicht:13.10.2021, 20:58
Aktualisiert:06.01.2022, 22:17

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Daran hatte kaum noch jemand geglaubt. Die Dorfstraße „Zum Storchennest“ in Wüstenfelde wird jetzt tatsächlich komplett erneuert. Jahrelang war dieses Vorhaben ein Dauerbrenner-Thema. Und zwar schon seit 2004, als es zur Fusion mit der Stadt Loitz kam, die Gemeinde Wüstenfelde ihre Eigenständigkeit aufgeben musste. Die Einwohner nutzen seitdem jede Gelegenheit, um ihre Kritik am schlechten Zustand der Straße zu äußern.

Nachdem Frank Baresel den Posten des Ortsbeiratsvorsitzenden übernommen hatte, ließ auch er nicht locker, sorgte dafür, dass sowohl im städtischen Bauausschuss als auch bei Stadtvertretersitzungen – noch unter der Regie von Bürgermeister Michael Sack – über dieses bauliche Problem beraten wird. Zwischenzeitlich wurde ein Straßenneubau in dem Dorf für „unrealistisch“ erklärt. Doch Baresel ließ sich nicht entmutigen – gut Ding will offensichtlich doch Weile haben. Mit dem Ergebnis, dass die Mitarbeiter der Stadtverwaltung beim Land Mecklenburg-Vorpommern Fördermittel beantragten und diese in Höhe von rund 796.000 Euro tatsächlich genehmigt wurden. Darüber informierte Bürgermeisterin Christin Witt am Dienstagabend während der Bauausschusssitzung.

Straßenbauer haben mit Lieferengpässen zu kämpfen

Dort gab sie zudem den Termin für den Baustart bekannt: 18.  Oktober. „Eigentlich sollte es schon im September losgehen. Doch leider haben pandemiebedingt auch die Straßenbaufirmen mit Materialengpässen, also Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Aber jetzt kann’s losgehen. Alle Einwohner, die von der Maßnahme betroffenen sind, wurden schriftlich informiert. Sie können sich jederzeit an den Bauleiter oder die Arbeiter wenden, die ab nächster Woche in Wüstenfelde vor Ort im Einsatz sind“, sagte die Rathauschefin.

Und wer stemmt die Co-Finanzierung, die wie berichtet abgelehnt wurde? „Die muss die Stadt aufbringen. Wir rechnen mit einer Summe zwischen 80.000 und 100.000 Euro“, sagte Christin Witt auf Nordkurier-Nachfrage. Das sei eine stattliche Summe für das kleine Loitz. Doch niemand zweifle inzwischen an der Notwendigkeit, dieses Geld in die Verbesserung der Lebenssituation der Einwohner von Wüstenfelde zu investieren. Viele Jahre mussten die sich mit einer abgesenkten Straße herumärgern, mit jedem Regen wurde die Auswaschung der Fahrbahn schlimmer. Bei starken Niederschlägen standen Höfe unter Wasser, weil es bisher keine Straßenbefestigung gab, die das verhindern konnte.

Keine Annäherung in Streit um Grundstücksverkauf

Alle diese Gefahrenquellen haben nun bald ein Ende. Im Zuge des Straßenbaus entsteht am Ende der Straße „Zum Storchennest“ außerdem eine Wendeschleife für Müllfahrzeuge. Ein positives Feedback auf alle diese Vorhaben gab es nach Aussagen der Bürgermeisterin bisher von den Anwohnern noch nicht. Dabei hätte es reichlich Gelegenheit dazu gegeben. Denn eine Gruppe von Wüstenfeldern, Mitglieder des sich in Gründung befindenden Vereins „Zum Storchennest Wüstenfelde“, steht derzeit häufig in Kontakt mit der Verwaltungsleiterin und Stadtvertretern. Wie zu erfahren war, gab es schon zwei nicht öffentliche Treffen, um über die Probleme und vor allem auch die Differenzen, die es derzeit um den Verkauf eines Grundstückes im Ort gibt, zu klären.

Die Frauen und Männer, die sich in dem künftigen Verein zusammengeschlossen haben, wollen wie berichtet den Verkauf eines Grundstückes in unmittelbarer Nähe des Dorfteiches verhindern. Dieser Platz wird als Dorftreffpunkt genutzt und solle in seiner jetzigen Form komplett erhalten bleiben. Das Angebot vonseiten der Stadt, einen reduzierten Teil der Fläche weiterhin und andere Plätze wie die neue Straße für Feiern zu nutzen, lehnte die Gruppe bisher ab. Wie auch bei der jüngsten Bauausschusssitzung deutlich wurde, schwelt der Konflikt weiter, die Fronten scheinen, auch nach zwei Gesprächsrunden, verhärteter zu sein denn je.