775 Jahre
Festumzug, Buchlesung, Ausstellung — Utzedel versteht zu feiern
Utzedel / Lesedauer: 3 min

Anke Krey
Sein 775–jähriges Bestehen feierte der Ort Utzedel — und zum Jubiläum hatten die Dorfbewohner ein ganz erstaunliches Programm auf die Beine gestellt. Großartig war der historische Festumzug an diesem Wochenende. Begonnen hatten die Feierlichkeiten allerdings bereits am 1. September mit einer Veranstaltung zur Geschichte des Ortes im Gemeindezentrum.
Nach einer Eröffnung durch Pastor Christian Bauer wurden Bilder aus Utzedel per Beamer auf der Leinwand gezeigt. Ausgestellt wurden zudem Gegenstände, die Einwohner zur Verfügung stellten. Bauer berichtete über die Geschichte der Kirche. Christine Schubbe stellte die Dorfchronik vor und Ellen Beyer schilderte das Leben in der Landwirtschaft und in der Schule.
Ein umfangreiches Programm
Eine Wanderung zur Karolinenburg stand zwei Tage später auf dem Programm. Am 6. September stand dann das Buch „Die Gärten der Hildegard W.“ von Herta Zerwer im Mittelpunkt. Krankenschwester Hildegard Sack, geborene Wartschow, war von 1950 bis 1967 als Gemeindeschwester in Utzedel tätig. „Deshalb werden in dem Buch unsere Gemeinde und die umliegenden Dörfer beschrieben“, erläutert Frank Barke, der stellvertretende Bürgermeister, der das Buch auch vorstellte.
Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 775jährigen Dorfjubiläum Utzedels war der Festumzug in historischen Kostümen. Er lockte viele Zuschauer an die Dorfstraße, bis hin zum Festplatz. In Eigeninitiative hatte der Ortsverein für die Ausstattung gesorgt. „Mit der Vorbereitung dieses Events haben wir im November des vergangenen Jahres begonnen und unsere Pläne bei Treffen im Abstand von vier Wochen vorangetrieben. Wir sind eine große Gemeinschaft und das Ergebnis kann sich sehen lassen“, freut sich Reinhard Beyer, Vorsitzender des Ortsvereins.
Für den Festumzug haben sich die Utzedeler etliche Kostüme ausgeliehen, sagt Ellen Beyer. Aber auch Eigenbestände wurden salonfähig gemacht. So erzählt Burkhard Olms, der als Schmied mitmarschierte, dass sein Vater der letzte Schmied in Utzedel war. Anfang der achtziger Jahre hatte er den Schmiedehammer beiseite gelegt.
Jede Gruppe wurde einzeln vorgestellt
Auf dem Festplatz nahm Petra König vom Ortsverein die Kostümkarawane in Empfang und stellte jede Gruppe und jedes Gewerk einzeln vor. „Ich bin die, welche die größte Klappe hat und wurde deshalb dafür ausgewählt“, erklärt sie zur Begründung.
Petra König gab einen Überblick über die Geschichte des Ortes und seine Traditionen. So erinnerte sie daran, dass der damalige Schulmeister noch die Prügelstrafe anwandte. Und die Geschichte des Bahnhofs wurde ebenso erläutert wie auch die vielen Handwerker, die Utzedel über lange Zeit prägten.
Großen Anklang fand eine Ausstellung historischer Landtechnik hinter dem Festzelt. Angesichts der alten Traktoren wurde ausgiebig gefachsimpelt. Am Nachmittag musizierte dann die Tollensetaler Blasmusik, und Pastor Christian Bauer trat mit „Reverend & Friends“ auf. Am Abend gab es im Festzelt zudem Tanz mit FeschEvents.