„Monis Rache”

Frauen auf Festival-Toilette gefilmt – Strafverfahren eingeleitet

Tutow / Lesedauer: 1 min

Bei dem Festival „Monis Rache” in Vorpommern wurden Frauen auf Toiletten gefilmt, um die Videos auf Porno-Plattformen zu verteilen. Die Opferhilfe rät Betroffenen, sich einem Ermittlungsverfahren anzuschließen.
Veröffentlicht:16.01.2020, 09:15
Aktualisiert:06.01.2022, 19:24

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Die Opferhilfe in Mecklenburg-Vorpommern rät allen Frauen zu einer Strafanzeige, wenn sie bei dem Festival „Monis Rache” in Tutow (Vorpommern-Greifswald) auf der Toilette gefilmt wurden. Recherchen des Online-Formats „Strg+F” legen nahe, dass solche Videos bereits seit Jahren aufgenommen und anschließend auf Porno-Plattformen verteilt wurden. "Strg+F" zufolge soll ein Mann hinter den Aufnahmen stecken, der sich nach einiger Zeit auch mit den Reportern traf. „Strg+F” gehört zum ARD-Jugendangebot „Funk".

Die Opferhilfe bietet den Betroffenen an, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wie es am Donnerstag hieß. Das gelte für Verständnisfragen rund um das entsprechende Strafverfahren, bei der Suche nach einer Opferhilfeeinrichtung oder im persönlichen Gespräch.

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Zudem wird den Betroffenen geraten, sich einem inzwischen eingeleiteten Ermittlungsverfahren mit einer Strafanzeige anzuschließen. Der Staatsanwaltschaft zufolge sollen die Videos von den Toiletten-Kameras eine „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen” darstellen (Paragraf 201a Strafgesetzbuch). Erste Betroffene hätten sich auch bereits an die Beauftragte der Justiz für die Opferhilfe, Ulrike Kollwitz, gewandt.

"Wir sind entsetzt, teilweise selbst betroffen und versuchen gerade in irgendeiner Weise mit der Situation umzugehen. Die meisten Personen dieser Gruppe haben erst in der vergangenen Woche von den Geschehnissen erfahren. Wir bemühen uns so gut es geht für Transparenz und Aufarbeitung zu sorgen", schrieben die Organisatioren von "Monis Rache" kürzlich auf Facebook.

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