Kreiskrankenhaus
Für Hautpatienten wird’s in Demmin eng
Demmin / Lesedauer: 3 min

Karsten Riemer
Ein Termin beim Facharzt zu bekommen, kann eine nervenaufreibende Angelegenheit werden. Die Praxen sind zumeist über Monate hinweg ausgebucht. Neue Niederlassungen von Medizinern im ländlichen Raum bleiben eine Seltenheit. Auch am Demminer Kreiskrankenhaus und dem angeschlossenen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) sind das keine unbekannten Probleme. Das Personalkarussell dreht sich beständig weiter. Während auf der einen Seite Lücken geschlossen werden konnten, gibt es spätestens ab dem kommenden Jahr jedoch eine neue Baustelle.
Konkret geht es dabei um den Bereich Dermatologie. Seit 2014 lag dieser Bereich in den Händen von Frau Dr. Hanka Deutscher. Zum Jahresende verlässt die Hautärztin ihren Posten im MVZ nun allerdings. „Sie hat gekündigt, um zum medizinischen Dienst der Krankenversicherung nach Stralsund zu wechseln“, bestätigt Krankenhausgeschäftsführer Kai Firneisen. Für den Patientenstamm sind das keine guten Nachrichten. Denn eine wirkliche Alternative gibt es in der Hansestadt nicht. Zwar ist mit Dr. Beate Rosenbaum eine zweite Dermatologin ansässig, dass diese die Patienten übernehmen kann, hält Firneisen aber für unwahrscheinlich.
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Ein Dilemma, welches er auf den allgemeinen Facharztmangel zurückführt. „Eine Nachfolge ist schwierig zu organisieren“, sagt er. Aufgeben will die Klinik diesbezüglich jedoch nicht. „Wir suchen bereits über unsere Netzwerke“, sagt Firneisen. Und zumindest ein attraktives Angebot kann die Geschäftsführung vorweisen. So steht die bereits voll eingerichtete Praxis für einen möglichen Interessenten ab dem 1. Januar zur Verfügung. „Wir würden uns sehr freuen die Stelle nachzubesetzen“, sagt Firneisen.
Ein Wunsch, der sich in der Vergangenheit in einem anderen Fachbereich schon erfüllt hat. So stand Anfang des Jahres die Pädiatrie unter keinem guten Stern. Erst nach langem Zittern fand sich schließlich mit Dr. Vanda Tuxhorn eine neue Chefärztin. „Wir sind jetzt wieder in sicherem Fahrwasser“, sagt Firneisen. Denn auch beim Thema Assistenzärzte wurde nachjustiert. Eine Aufgabe, die das Klinikum ebenfalls seit Anfang des Jahres begleitet. Doch die Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) hat schlussendlich Früchte getragen. Zumindest ein junger Mediziner der UMG verrichtet seinen Dienst in Demmin. Zudem konnte ein externer Kandidat gewonnen werden.
Trotz der teilweise positiven Entwicklungen muss das Krankenhaus auch künftig weiter auf die Jagd nach Personal gehen. „Den ein oder anderen könnte man immer noch mehr haben“, sagt Firneisen. Zwar würde die Klinik über die Runden kommen, dennoch bliebe ab und an nur die Verpflichtung von Honorarärzten als Option. So stehen aktuell zwei Anästhesisten sowie ein Intensivmediziner ganz oben auf der Wunschliste des Geschäftsführers. Ebenso wie Fachärzte für die Rheumatologie und die Gynäkologie.