Gefährlich
Granatenfund bei Demmin – Polizei mahnt zur Vorsicht
Demmin / Lesedauer: 2 min

Karsten Riemer
Immer mal wieder tauchen bei Grabungsarbeiten – ob gewerblich auf Baustellen oder privat im Garten – Fundstücke mit einem gewissen historischen Wert auf. Angefangen bei Münzen bis zu den Überresten vergangener Siedlungen. Doch bisweilen sind auch Überbleibsel der Geschichte darunter, von denen eine immense Gefahr ausgeht: alte Munition und Sprengstoffe. So musste der Munitionsbergungsdienst am vergangenen Sonntag nach Beestland ausrücken und sich um gefährliche Funde kümmern.
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Wie die Polizei mitteilte, kam die Meldung um 14.50 Uhr, dass bei Arbeiten auf einem Privatgrundstück in dem kleinen Ort nordwestlich von Demmin verdächtige Gegenstände aufgetaucht sind. Zwei bis drei Granaten vermutete der Anrufer im Gespräch mit den Beamten. „Tatsächlich hat der Munitionsbergungsdienst insgesamt fünf Wurfgranaten russischer Bauart ausgebuddelt“, sagte Polizeisprecher Alexander Gombert gestern. Anschließend seien diese verladen und fachgerecht entsorgt worden.
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Ob die Granaten scharf waren oder nicht, ist laut Gombert offen. Grundsätzlich werde bei derartigen Funden aber immer davon ausgegangen, dass diese noch explodieren könnten. Die Polizei mahnt daher zu absoluter Vorsicht, wenn der Verdacht eines Munitionsfunds besteht. An erster Stelle gilt dabei: Nicht anfassen! „Man ist immer auf der sichereren Seite, wenn man lieber einmal mehr Bescheid sagt, statt die Fundstücke selbst zu entsorgen“, so Gombert.
Experten reicht mitunter ein Foto zur Beurteilung
In Rücksprache mit der Polizei würde in solchen Fällen der Munitionsbergungsdienst entscheiden, wie mit den verdächtigen Gegenständen umgegangen wird. Teilweise reiche dafür ein Foto, anhand dessen die Spezialisten beurteilen, ob es sich wirklich um eine Granate oder Ähnliches handelt. „Wichtig ist auch, die Fundstelle entsprechend zu markieren, damit man sie wiederfindet“, sagt der Polizeisprecher.
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Alles in allem ist die Wahrscheinlichkeit, beim Graben im Garten oder auf der Baustelle auf alte Munition zu stoßen, aber wohl überschaubar. „Seit Jahresbeginn hatten wir fünf Fälle im gesamten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte“, sagt Gombert. Dabei fasst die Polizei zudem alles unter dem gleichen Punkt in der Statistik zusammen – von der einzelnen Patrone bis zu Granaten wie in Beestland.
Nichtsdestotrotz: Ausgeschlossen ist es nicht, im Boden auf gefährliche Überbleibsel zu stoßen. „Es kommt schon regelmäßig vor, dass so was gemeldet wird“, sagt Gombert. Bestätigen würden sich allerdings nicht alle der möglichen Fälle.