Großbrand in der Schweinezucht – war es Vorsatz?
Alt Tellin / Lesedauer: 2 min

Der Großbrand in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin im Kreis Vorpommern-Greifswald im vergangenen März ist nach Einschätzung eines Gutachters nicht durch einen technischen Defekt verursacht worden. Zu dieser Einschätzung sei der Sachverständige gekommen, der das Verfahren seit Monaten bearbeitet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund am Freitag.
Unser Video-Rückblick: Was bleibt von der abgebrannten Schweinezucht in Alt Tellin?
Ferkelaufzucht vollständig zerstört
Nun werde geprüft, inwiefern das Feuer, bei dem knapp 50 000 Tiere getötet wurden, fahrlässig oder vorsätzlich zustande kam. Dazu seien unter anderem nochmalige Zeugenvernehmungen nötig. Die Anlage mit etwa 10 000 Muttertieren gehört der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD-Holding), nach eigenen Angaben größter Ferkelproduzent in Deutschland, und war am 30. März 2021 fast vollständig abgebrannt.
Details des Gutachtens, wie der mögliche Ausbruchsort, könnten mit Rücksicht auf die Ermittlungen noch nicht genannt werden. Das Feuer war laut Tierschutzbund der schwerste Stallbrand in Deutschland seit Jahren. Nur etwa 1300 Tiere wurden gerettet. Den Schaden hatte die Staatsanwaltschaft auf rund 40 Millionen Euro geschätzt.
Lesen Sie auch: Das Ende der Ferkelfabrik – teilt oder vereint es die Alt Telliner?
Wie es weitergeht, ist unklar
Die Ruinen wurde laut LFD inzwischen beräumt, unklar blieb, was dort passieren soll. Danach hatte Landesagrarminister Till Backhaus (SPD) auch einen Stopp für neue Stallplanungen verhängt, bis die Brandursache eindeutig geklärt ist.