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Hafen in Demmin soll Touristen locken – aber wie?

Demmin / Lesedauer: 3 min

Der Demminer Hafen soll touristisch genutzt werden. Wann, das steht noch in den Sternen. Ebensowenig gibt es klare Pläne.
Veröffentlicht:16.05.2021, 11:59
Aktualisiert:06.01.2022, 21:52

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Zwischen Trebel, Tollense und Peene gelegen, bietet die Hansestadt Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) eine unbestreitbare touristische Anziehung. Vor allem der sogenannte Amazonas des Nordens, die Peene, lockt mit purer Schönheit der Natur Gäste nach Demmin. Doch die Angebote für Touristen sind ausbaufähig. So lässt beispielsweise das Hafenareal unweit der Kahldenbrücke mit den weitläufigen Kaimauern in erster Linie das Herz der hiesigen Petrijünger höher schlagen. Noch. Denn die städtische CDU will die Wandlung des Demminer Wirtschaftshafens am Bollwerk voranbringen – tritt aber zugleich auf die Bremse.

Außenstehende meldeten Interesse an

Grundsätzlich scheinen die Weichen für eine touristische Nutzung des Hafens gestellt zu sein. So votierten der Stadtentwicklungsausschuss im März und jüngst der Wirtschaftsausschuss klar für den Antrag der CDU/FDP-Fraktion. Und auch Außenstehende meldeten bereits Interesse an dem Projekt an. „Wir hatten Kontakt zu Investoren“, so Bürgermeister Michael Koch (CDU) im Rahmen des Wirtschaftsausschusses. Dieser habe sich allerdings wieder ein wenig beruhigt, da ein Fortschritt derzeit nicht absehbar ist. Denn aktuell wird das Gelände noch von der HAGE Nord betrieben. Das Unternehmen hatte zwar bereits seinen Auszug und den damit verbundenen Rückbau einiger Gebäudeteile angekündigt, die Umsetzung der Pläne musste jedoch verschoben werden.

Heißt: Konkret ist am Hafen nichts. Allerdings sind klar umrissene Vorstellungen auch nicht der Kern des Antrags. Vielmehr geht es darum, die Verwaltung zu beauftragen, die Rahmenbedingungen auszuloten, wie das Areal touristisch genutzt werden kann.

Konsens in dieser Angelegenheit bedeutet jedoch keineswegs, dass ein ähnlich gelagerter Vorstoß der städtischen AfD, wenn auch kleiner gedacht, ebenfalls durchgewunken wird. So spielt die Partei mit dem Gedanken, den Hafen künftig mit einer Bootsslipanlage auszustatten, um Anglern und Urlaubern den Zugang zur Peene zu erleichtern.

Klarheit über Zukunft des Areals verschaffen

„Die Stadtvertretung beschließt, der Verwaltung einen Prüfauftrag zu erteilen, ob die Errichtung einer öffentlichen Bootsslipanlage/Bootsrampe in Demmin aus bau- und naturschutzrechtlichen Erwägungen möglich ist“, heißt es im entsprechenden Antrag. Daraus abgeleitet soll der Vorschlag dann je nach Ergebnis Einzug in die nächsten Haushaltsberatungen finden. So weit, so ergebnisoffen.

„Ich finde das charmant“, so Thomas Witkowski (CDU). Doch das allein reicht nicht für die Zustimmung von Demmins künftigem Bürgermeister. „Wir müssen grundsätzlich gucken, welchen Schritt wir als erstes machen“, sagt er. Einzelanträge für mögliche Bauprojekte am Hafen sieht der CDU-Stadtpolitiker als nicht zielführend an.

Vorabprüfung verursacht keine Kosten

Daher sei es sinnvoller, den Antrag der AfD vorerst zurückzustellen, bis klar ist, wie es mit dem Areal überhaupt weitergeht, hielt auch der Ausschussvorsitzende Marcel Völs (CDU) fest. Ein Deal, auf den sich Demmins jüngste Fraktion allerdings nicht einlassen wollte. Schließlich ginge es nur um eine Vorabprüfung.

Kosten würde diese zunächst nicht verursachen, wie die Verwaltung im Ausschuss bestätigte. Das Ergebnis der Abstimmung fiel am Ende jedoch ernüchternd für die AfD aus. Mit zwei Stimmen dafür, zwei dagegen und einer Enthaltung, ist das Thema Bootsslipanlage in erster Instanz vom Tisch.