Hafen an der Peene
Hafenmeister-Ehepaar sagt endgültig „Ahoi“ – Loitz sucht dringend Nachfolger
Loitz / Lesedauer: 4 min

Ulrike Rosenstädt
Diesmal ist es für immer. Das Loitzer Hafenmeister-Ehepaar Christa und Eckhard Müller sagen „Tschüss“. Ganz bewusst sagen sie nicht „Auf Wiedersehen“, denn „diesmal ist unser Abschied wirklich für immer. Wir haben in dieser Saison noch einmal ausgeholfen, weil die Stadt niemanden gefunden hatte, der in dieser Saison, die ja jetzt beendet ist, die Aufgaben übernehmen wollte. Eigentlich hatten wir uns ja auch schon auf den Ruhestand gefreut, sind aber noch einmal zurückgekommen. Doch jetzt ist es wirklich genug“, sagt Eckhard Müller in seinem wohl letzten Interview, zumindest in seiner Funktion als Hafenmeister und Bistro-Betreiber am Hafen in Loitz (Landkreis Vorpommern-Greifswald).
„Viele nette Menschen kennengelernt“
Beide Aufgaben teilte er sich mit seiner Frau Christa. Und das ganze acht Jahre lang. „Das ist eine lange Zeit. Als wir das hier mal übernommen haben, hätten wir auch nicht gedacht, dass es so viele Jahre für den Sommer so etwas wie unser zweites Zuhause wird“, sagt Christa Müller, die gute Seele des Bistros. Ihr Blick schweift dabei kurz zum Herd. Dort kochten Kartoffeln, denn die Müllers servierten sehr gern Selbstgemachtes. „Manche unserer Stammgäste kamen allein wegen unseres Kartoffelsalates“, weiß der Herr über die Bootsliegeplätze zu berichten.

Beide erinnern sich während des Gesprächs mit dem Nordkurier gern an zahlreiche Begegnungen mit den Urlaubern, die im Sommer in Loitz verweilten, und an diejenigen, die aus den unmittelbaren Regionen regelmäßig auf ein Fischbrötchen, ein Bierchen oder eine Tasse Kaffee vorbeischauten. „Wir haben viele nette Menschen kennengelernt, egal ob aus Bayern, Holland, der Schweiz oder aus Demmin, Greifswald, Rostock. Wer zu uns kam, hatte sich ja Loitz als Ziel bewusst ausgesucht“, mischt sich in die Vorfreude auf den Ruhestand für einen kurzen Moment etwas Wehmut.
Leider noch keine Übergabe möglich
Die steigert sich bei dem 73-Jährigen und der 70-Jährigen bei dem Gedanken daran, dass es immer noch keinen Nachfolger gibt. „Wir hätten zu gerne schon jetzt gleich eine Übergabe gemacht. Wir könnten noch freudiger und vor allem beruhigter hier alles hinter uns abschließen, wenn wir wüssten, wer das Bistro und die Aufgabe des Hafenmeisters übernimmt“, sagt Eckhard Müller. Seine Frau stimmt ihm nickend zu und ergänzt: „Ja, das ist nicht schön, dass die Stadt noch niemanden gefunden hat, der das hier übernimmt.“
Den Müllers eilte nicht allein der Ruf voraus, dass es gut schmeckt, was sie zubereiten. Auch in Sachen Ordnung und Sauberkeit hatten sie das Bistro ordentlich in Schuss. „Dessen sind wir uns wohl bewusst“, betont die Loitzer Bürgermeisterin Christin Witt gegenüber dem Nordkurier. Zwei Stellenausschreibungen seien erfolgt. Das bedeutet, dass die Stadt Betreiber fürs Bistro und einen Hafenmeister oder eine Hafenmeisterin sucht. Unter anderem heißt es in den Schreiben: „Um Loitz als beliebten Rastplatz für Wasserwanderer, Radfahrer und Touristen zu erhalten, ist ein ordentlicher und gut geführter Hafen unerlässlich. Aus diesem Grund sucht die Stadt Loitz einen zuverlässigen, hilfsbereiten und kontaktfreudigen Mitarbeiter, der ab der kommenden Saison diese verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt.“

Stellen-Ausschreibungen im Internet
Die Hafen-Stelle ist ganzjährig auf geringfügiger Basis zu besetzen. Der Arbeitsaufwand beträgt in der Saison wöchentlich zirka 15 Stunden. Wen dieses Angebot lockt, der sollte die Chance ergreifen und seine Bewerbung spätestens bis zum 31. Dezember dieses Jahres an die Stadt Loitz senden. Gleiches gilt für die Bewerbung als Bistro-Betreiber. Beide ausführlichen Stellenbeschreibungen können auf der Internetseite der Stadt Loitz nachgelesen und heruntergeladen werden.
Diese Initiative kommentierten die Müllers mit einem „Na, wollen wir mal das Beste hoffen.“ Das Beste, das wünschten ihnen zum Abschied auch Freude und Unterstützer, die im Laufe der zurückliegenden acht Jahre für die Müllers gute und zuverlässige Partner waren. „Stellvertretend möchten wir das Team des Bauhofes nennen, die immer dann mit anpackten, wenn es nötig war, wie beim Aufstellen der Bänke für den Außenbereich oder beim Bepflanzen der Blumenkübel“, berichten die Müllers, die sich mit einem Frühstück bei den engsten Partnern bedankten, um so auf ihre gastfreundliche Art „Tschüss“ zu sagen.