Ausstellung
Jarmen will weltweite Kunst-Galerie erschaffen
Jarmen / Lesedauer: 3 min

Stefan Hoeft
Wenn der Gesprächskreis Jarmen am Donnerstag ab 19 Uhr im Kulturzentrum an der Rosenstraße zu seiner nächsten Veranstaltung einlädt, dann geht es um jede Menge lokale Kunst – und buchstäblich den Sprung damit auf die Weltbühne der Ausstellungen. Denn in diesem Herbst soll eine Idee in die Tat umgesetzt werden, die bereits im Frühjahr gewachsen und den Sommer über kräftig gereift ist: eine Online-Galerie mit Werken, die zum Bestandteil der Schaufenstergalerie „Kiek an, Jarmen!“ 2022 gehörten.
Schaufenstergalerie ins Internet
„Jarmen ist eine Sportstadt mit vielen erfolgreichen, traditionsbewussten, mitgliederstarken und breitenwirksamen Vereinen. Jarmen ist eine Musikstadt, die ein attraktives Jahresprogramm bietet von Festival und Kultband bis Orchesterkonzert, Chorarbeit und Orgelabend“, weiß Professor Hans-Robert Metelmann, der zusammen mit seiner Frau Claudia vor bereits fast drei Jahrzehnten den besagten Gesprächskreis ins Leben rief. Und nicht zuletzt mit und über dieses Format auch den so genannten bildenden Künsten eine neue Plattform in seiner Heimatstadt gegeben hat.
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Denn aus seiner Mitte heraus entstand eben jene Schaufenstergalerie, die jährlich an Pfingsten nicht nur politische Prominenz als Schirmherrin oder Schirmherrn gewinnt, sondern auch viele Gäste in den Ort holt – als „Zuschauer“ entlang der Straßen ebenso wie als Mitwirkende mit ihren Objekten hinter den Scheiben. Inzwischen ist es sogar so, dass einige dieser Auslagen weit länger aufgebaut bleiben als nur für das eine verlängerte Wochenende. Eine Entwicklung, die künftig ihre Fortsetzung per Internet findet.
Denn die starke Resonanz auf diese Ausstellungsmeile und die Qualität vieler Arbeiten haben den Gedanken beim einstigen Kultusminister Metelmann und seinen Mitstreitern genährt, möglichst viele geeignete Objekte weit über den Stadtrundgang und eine begrenzte Zeit hinaus im Licht der Öffentlichkeit zu belassen. Und weil sich in so einer kleinen Kommune wohl kaum eine Art Museum beziehungsweise Ausstellungshaus unterhalten lässt, soll das online passieren. Verbunden mit dem Vorteil, dass niemand von langen Fahrtwegen oder einem Eintrittsgeld abgeschreckt wird, trotzdem aber zu jedem Wochentag und jeder Tageszeit vorbeischauen kann.
Interessierte Künstler und Bürger gesucht
Die Hoheit über diese Galerie soll in Absprache mit den Kiek-an-Machern bei der Kommune liegen, die Belebung und Verantwortung für dieses Projekt aber auf möglichst breite Schultern verteilt werden. Insbesondere was die Auswahl ihrer Objekte betrifft. „Diese Galerie braucht eine Jury, die den Kulturausschuss und die Stadtverordnetenversammlung und damit die Stadtverwaltung und den Bürgermeister bei der Aufnahme der Arbeiten in die Galerie berät“, erklärt Hans-Robert Metelmann, selbst Abgeordneter. Einschließlich der Verwendung einiger Motive über diese Webseite hinaus. Der Professor bietet neben den bei „Kunst:Offen“ in Jarmen beteiligten Künstlern ausdrücklich allen interessierten Bürgern die Mitwirkung in diesem Gremium an.
Nötig sei dafür nur eine formlose Bereitschaftserklärung an Bürgermeister André Werner, zum Beispiel per E-Mail an [email protected] bis zum 29. September. Wobei sich diese Zusage auch noch direkt an Abend dieses Donnerstages im Gesprächskreis abgegeben lässt. Bei dem nämlich werden nicht nur Konzept und Programm des neuen Online-Angebotes vorgestellt, so Metelmann. „Es geht um die Bestellung der Jury aus dem Kreis der Anwesenden, und anschließend gibt es für alle einen ersten Rundgang in der virtuellen Galerie.“