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Eigenheim-Boom

Jarmens neue Bauflächen so gut wie ausverkauft

Jarmen / Lesedauer: 3 min

Die Stadt kann angesichts des Ansturms auf ihr neues Wohngebiet an der Fabrikstraße nur noch ein Grundstück anbieten, die letzte Parzelle auf Kirchenland dürfte auch bald weg sein.
Veröffentlicht:24.01.2022, 12:15

Von:
  • Stefan Hoeft
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Die Erschließungsstraße für das kleine Wohngebiet der Kirchengemeinde mit seinen fünf Parzellen an der Jarmener Goethestraße wurde zwar erst Ende Oktober offiziell übergeben, wenig später startete der erste Eigenheimbau. Aber nun ist für dieses Haus bereits die Richtfest-Zeit erreicht, und auch die Vermarktung der Nachbarflächen steht wohl vor dem Zieleinlauf. „Wir haben noch ein Grundstück frei, aber nur theoretisch. Denn es gibt für alle Interessenten. Die Verhandlungen laufen, und ich denke mal, so ein Monat etwa, dann dürfte alles unter Dach und Fach sein“, berichtet Pastor Arnold Pett. Er lockte die Leute mit der Variante Erbbaupacht, bei der der Bauplatz nicht gekauft werden muss, sondern ein jährlicher Pachtzins zu entrichten ist.

Baustart für betreutes Wohnen im Frühjahr

In diesem B-Plan-Gebiet Nr. 21 soll neben vier Einfamilienhäusern ein besonderes soziales Vorhaben unter den Fittichen der Diakonie verwirklicht werden, direkt an der Straßenfront: ein großes Gebäude mit zwölf altersgerechten Wohnungen und dazugehörigen Funktionsräumen inklusive Betreuungsangebot. Die Vorbereitungen dafür befänden sich in der Endphase, so der Pfarrer, der Startschuss sei von allen Beteiligten fürs Frühjahr anvisiert.

Bis dahin dürfte sich auch im neuen städtischen Wohngebiet am Ende der Fabrikstraße wieder einiges tun, wo Jarmen auf der Nordseite zum Peenetal hin über den B-Plan Nr. 18 „Am ehemaligen Beamtenhaus“ insgesamt 14 Eigenheimparzellen erschlossen hat. Vor genau einem Jahr begann der Bau des ersten Eigenheim-Fundaments, inzwischen sind zwei der Häuser bezogen, weitere gehen beim Innenausbau in den Endspurt. Und wer die übrigen Nachbarn sind, scheint mittlerweile auch klar, wie eine Nachfrage im Rathaus offenbart. „Es sind eigentlich alle Grundstücke weg“, erklärt Bauamtsmitarbeiterin Karin Duchow. Denn für die zwei einzigen noch nicht verkauften Parzellen gebe es inzwischen feste Bewerber, mit denen voraussichtlich demnächst alles Nötige geklärt werde, einschließlich des Beschlusses der Stadtvertretung.

Ansturm auf Grundstücke setzt Stadt unter Druck

Während sich die Kommune einerseits über diese fast schon rekordverdächtig schnelle Vermarktung freuen kann, sorgt dieser Ansturm andererseits für gehörigen Druck. Schließlich fehlt es an Alternativen für weitere Bauwillige, entsprechende neue Planungen sind derzeit nicht in Sicht. Momentan kann Jarmen nur noch ein einziges freies Grundstück anbieten, wie Karin Duchow erläutert. Das liegt auf der gegenüber befindlichen Seite der Fabrikstraße, wo gerade ein fünftes Einfamilienhaus hochgewachsen ist.

Allerdings befindet sich diese Parzelle in zweiter Reihe, schildert die Rathaus-Angestellte, zu erreichen über eine schmale Zufahrt zwischen dem in Richtung Leussin gesehenen vorletzten und mittleren Eigenheim. Also eine vermutlich nicht bei jedem beliebte Lage. Aber dass dieses Areal deshalb ein Ladenhüter bleibt, erscheint angesichts des neuen Bauland-Notstandes unwahrscheinlich.

Bauland-Verkauf hilft auch beim Rathaus-Umbau

Die hohe Resonanz auf die Grundstücke aus dem B-Plan-Gebiet Nr. 18 kommt übrigens teilweise dem Rathaus zugute. Denn die Hälfte der Parzellen liegt innerhalb der Grenzen des Städtebausanierungsgebietes „Jarmen-West“, in dem die Kommune durch Immobilienverkäufe erzielte Erlöse in das sogenannte städtebauliche Sondervermögen überführen muss, eine Art Treuhandkonto beim Sanierungsträger BiG. Immerhin war einst der Abriss des Beamtenhauses über den Städtebautopf gefördert worden. Mit den dort für und aus Jarmen vorhandenen Restmitteln wird jetzt zum voraussichtlichen Abschluss dieses Programms im Ort die gerade laufende Modernisierung des Verwaltungssitzes finanziert. Also wohl auch mit dem Geld von besagten sieben Parzellen, einem immerhin sechsstelligen Betrag.