Landleben

Kartoffeln und mehr – wie zu Omas Zeiten

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Die Kartoffel stand im Mittelpunkt der Hektar–Party in Buchar. Bei Familie Schramm war historische Landtechnik im Einsatz, und mancher sammelte sich Knollen vom Acker. 
Veröffentlicht:10.09.2023, 19:55

Von:
  • Anke Krey
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Kartoffeln frisch vom Feld gab es auch in diesem Jahr wieder reichlich bei der Hektar-Party auf dem Bauernhof von Henning und Niels Schramm in Buchar. Historische Landtechnik war dort nicht nur zu bestaunen, sondern auch in Aktion zu erleben. Dafür hatten die Gastgeber erneut ein Stück Acker zur Verfügung gestellt.

Landwirtschaft und Tradition zum Anfassen

Obwohl die Hektar–Party am Sonnabend erst zum vierten Mal stattfand, schreiben ihr einige bereits Kultstatus zu. Denn Manfred Gersemanns erklärter Wille ist es, gemeinsam mit seinem Team vom Restaurant Rustico und weiteren Unterstützern, ländliche Traditionen erlebbar zu machen und sie so zu bewahren.

Obwohl in der Region am Wochenende einiges los war, ließen es sich einige Leute nicht nehmen, in Buchar vorbeizuschauen. Und dort gab es bei herrlichem Sonnenwetter viel zu erleben. Auf dem Feld zeigten die Oldtimerfreunde um Dieter Schittek und Rüdiger Woting, wie Landwirtschaft früher betrieben worden ist. So konnte man auf dem Kartoffelacker beobachten, wie die Knollen mit einem alten Schleuderroder aus der Erde geholt wurden. Wer mochte, der konnte sie dann gleich vom Boden aufsammeln und gegen eine kleine Spende mit nach Hause nehmen. 

War früher eine typische Winterarbeit: Holger Rauffus und Rüdiger Woting demonstrieren, wie einst Getreide gedroschen wurde. (Foto: Anke Krey)

Dreschen bis der Schweiß fließt

Rüdiger Woting und Holger Rauffus demonstrierten zudem, wie früher mit dem Dreschflegel hantiert worden ist. Denn bevor es Mähdrescher gab, wurde das Getreide mitsamt Stroh vom Acker in die Scheune gebracht. Auf der Tenne wurde es dann gedroschen. „Das war eine Winterarbeit“, meint Woting. Bei den sommerlichen Temperaturen aber kommen die Männer sehr rasch ins Schwitzen. Doch ein prüfender Blick zeigt: Die Ähren sind tatsächlich leer.

Historische Landtechnik war nicht nur in einer Ausstellung zu sehen, sondern vor allem auch im Einsatz zu erleben. (Foto: Anke Krey)

Dass man mit den kleinen Oldtimer–Traktoren sogar pflügen kann, wurde anschließend vorgeführt. Unter den kritischen Blicken des fachkundigen Publikums versuchte sich sogar jemand daran, von Hand eine gerade Furche zu ziehen. Derweil tobten die Jüngsten auf der beliebten Strohballen–Hüpfburg. Sie fingen Luftballons ein und sammelten Bonbons, die Dieter Schittek und Rüdiger Woting mit der Bonbon–Kanone durch die Luft fliegen ließen. Auch ein Angebot zum Basteln und Malen wurde rege genutzt.

Und auch der „fliegende Teppich“ aus Rosemarsow war wieder sehr gefragt. Wer es lieber etwas bequemer mochte, der konnte auf den Kremserwagen klettern und sich bei einer kleinen Rundfahrt durch den Altentreptower Ortsteil kutschieren lassen. Christoph Gersemann bot an einem Stand Holzdeko an, von Hand gefertigt aus regionalem Material an alten Maschinen. „Da sieht kein Stück aus wie das andere“, meinte der junge Mann. „Wir recyceln auch Altholz, und wir gehen viel auf Handwerkermärkte." 

Auch die gastronomischen Angebote wurden gern genutzt. (Foto: Anke Krey)

An der Milchkannen–Bar gab es Getränke, und für die gastronomische Versorgung sorgte das Team vom Rustico mit Klassikern wie Pommes, Bratwurst und Pulled-Pork-Burger. Auch Kartoffeln aus dem Dämpfer, lecker mit Quark, gehörten wieder zum Angebot. Die Damen der Dorfgemeinschaft Buchar hatten zudem für die Kaffeezeit gleich mehrere Bleche Kuchen vorbereitet. Mit einem Fass Freibier leitete Manfred Gersemann dann am Abend zum Tanz unter freiem Himmel über. Außerdem stand zum ersten Mal ein Film im Open-Air-Kino auf dem Programm.