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Gesundheitswesen

Kreiskrankenhaus erhält erneut besonderes Zertifikat

Demmin / Lesedauer: 2 min

Schwer verletzten Menschen kann im Demminer Krankenhaus geholfen werden. Dafür steht das Traumazentrum der Unfallchirurgie, das bei der Versorgung von Patienten auch in Zukunft gut aufgestellt ist. 
Veröffentlicht:21.11.2023, 12:30

Von:
  • Nordkurier
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Jetzt ist es offiziell: Das Kreiskrankenhaus Demmin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) wurde von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) erneut als lokales Traumazentrum im Traumanetzwerk Mecklenburg-Vorpommern zertifiziert. In dem seit 2010 bestehenden Netzwerk arbeiten aktuell zehn solcher ausgewiesenen Zentren im Land zusammen.

Demmin gehörte zu der Zeit mit zu den ersten Kliniken, die als Traumazentrum zertifiziert wurden, wie Dr. Torsten Franck, Chefarzt der Klinik für Chirurgie für den Bereich der Unfallchirurgie und Orthopädie und Leiter des Traumazentrums hervorhebt.

Bestimmer Versorgungsstandard

Um dies überhaupt erreichen zu können, sei neben den personellen Voraussetzungen unter anderem auch die Einrichtung eines hochmodernen Schockraumes für die Behandlung von Schwerverletzten sowie die Etablierung von strukturierten Handlungsabläufen erforderlich gewesen. Denn Traumanetzwerke unterliegen bestimmten Struktur- und Versorgungsstandards, die im Rahmen eines solchen Zertifizierungsverfahrens geprüft und gesichert werden. 

„Über einen speziellen Notfallruf wird unmittelbar nach Ankündigung eines Schwerverletzten über den Rettungsdienst das Traumateam am Kreiskrankenhaus alarmiert“, erläuterte der Unfallchirurg. „Dazu gehören Unfallchirurgen, Intensivmediziner, Radiologen und bei Bedarf auch Kinderärzte sowie die entsprechend geschulten Fachpflegekräfte, die das Unfallopfer dann im Schockraum erwarten.“

Das Demminer Traumazentrum verfügt über einen Hubschrauberlandeplatz und sei rund um die Uhr für Notfälle aller Art im Einsatz. Dafür würde 24 Stunden ein Computertomograf (CT) in unmittelbarer Nähe zum Schockraum und tagsüber auch die Magnetresonanztomographie (MRT) zur Diagnostik zur Verfügung stehen.

Zahl der Fälle hat abgenommen

„Im vergangenen Jahr haben wir zwölf schwerstverletzte Traumapatienten versorgt. Glücklicherweise hat die Fallzahl der Polytraumata, also Patienten mit lebensbedrohlichen Mehrfachverletzungen, insgesamt durch unfallsichere Fahrzeuge abgenommen“, so Dr. Torsten Franck. 

Für eine optimale Versorgung der Schwerverletzten stehe das Kreiskrankenhaus Demmin mit den Kliniken des Traumanetzwerkes in MV in Verbindung, insbesondere mit der Universitätsmedizin Greifswald, und würde dafür auch die Vorteile der Telemedizin nutzen.

Anbau verbessert die Strukturen

Mit dem neuen Krankenhausanbau in Demmin würden nochmals verbesserte Versorgungsstrukturen für das Traumazentrum geschaffen. Im Zuge der umfassenden Umbauarbeiten wird die zentrale Notaufnahme modernisiert, der Schockraum vergrößert und die Intensivstation auf bis zu 16 Intensivbetten mit Beatmung erweitert.

Die Inbetriebnahme ist nach Angaben des Krankenhauses für Anfang nächsten Jahres geplant. Die Zertifizierung als Traumazentrum wurde vorerst bis September 2025 verlängert.