Seuche

Landwirte sorgen sich um Infektionswege bei Schweinepest

Demmin / Lesedauer: 2 min

Verstärkte Schutzmaßnahmen waren bislang der Schlüssel, um der Schweinepest Einhalt zu gebieten. Doch die Gefahr für Hausschweinbestände scheint zu steigen.
Veröffentlicht:23.07.2022, 06:03
Aktualisiert:23.07.2022, 06:05

Von:
Artikel teilen:

Die Afrikanische Schweinepest schwebt wie ein Damokles-Schwert über den Landwirten der Region, die auf Schweinehaltung setzen. Restriktionen aufgrund auftretender Fälle in der Nähe des Stalls, finanzielle Einbußen oder im schlimmsten Fall die Keulung des eigenen Bestandes, wenn dieser betroffen sein sollte – die Auswirkungen der Seuche können dramatisch werden. Zwar setzen die Bauern auf verstärkte Schutzmaßnahmen und Hygiene, eine hundertprozentige Sicherheit bietet das jedoch nicht.

Lesen Sie auch: Buddeln im Dreck und Heizung – Die Zukunft des Mastschweins

Infektionswege geben Rätsel auf

„Eigentlich ist die Afrikanische Schweinepest nicht so ansteckend“, sagt Michael Kühling, Zemminer Landwirt und stellvertretender Vorsitzender des Demminer Bauernverbands. Zumindest nicht in der Art, dass entsprechende Sicherheitsvorkehrungen in den Ställen eine Ausbreitung der Krankheit nicht verhindern könnten. Dennoch habe es zuletzt Fälle bei Hausschweinen im nördlichen Brandenburg und in Niedersachsen gegeben. Das Problem, welches auch den hiesigen Landwirten zunehmend Sorgen bereitet, ist jedoch die Frage nach dem Infektionsweg. „Das waren sehr sauber geführte Betriebe, wo es keine Erklärungen gibt, wie die Krankheit in die Bestände gekommen ist“, sagt Kühling. Im Fall von Brandenburg habe es zuletzt nicht einmal infizierte Wildschweine in der Nähe des betroffenen Stalls gegeben.

Lieber auf Schweinehaltung verzichten

Die Gefahr für die Landwirte ist demnach real, auch ohne einen allgemeinen Anstieg des Infektionsgeschehens und trotz penibler Hygiene mit der Schweinepest konfrontiert zu werden. Was am Ende zum endgültigen Aus für die Betriebe führen kann. „Für viele ist das das Zünglein an der Waage, die Haltung bleiben zu lassen“, sagt Kühling.

Fleischprodukte nicht einfach wegwerfen!

Um das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Erregers zu minimieren, ist daher nicht nur die Landwirtschaft selbst gefragt. Denn obwohl die Krankheit nicht auf den Menschen übertragbar ist, kann er dennoch zum Überträger werden. Kontaminierte Lebensmittel sowie Schuhe und Kleidung sind Gefahrenquellen. Daher gilt auch in der diesjährigen Tourismussaison das, wozu der Demminer Bauernverband bereits 2021 aufgerufen hat: Vor allem Fleischprodukte sollten nicht quer doch die Republik transportiert werden. Abfälle sollten zudem dort entsorgt werden, wo Wildschweine keinen Zugriff haben.