Tierschutz
Louis zahlt hohen Preis für sein Überleben
Randow / Lesedauer: 2 min

Georg Wagner
Die Leidensgeschichte des Bullmastiff-Rüden nimmt anscheinend kein Ende. Nachdem der Tierschutzverein den fast verhungerten und dehydrierten Hund einigermaßen wieder aufgepäppelt und ihm neue Lebensfreude zurückgegeben hatte, ist er jetzt wieder in der Tierklinik.
Und der Rüde wird in Zukunft das Bein nicht mehr heben zum Wasser lassen. „Louis pullert jetzt wie ein Mädchen“, postet der Verein auf seiner Facebook-Seite.
Das liegt an der Vorgeschichte. Zwar wurden die Steine aus der Blase, die sich vermutlich aufgrund langer Dehydrierung gebildet hatten, schon vor einiger Zeit entfernt. Mittlerweile aber stellte sich heraus, dass die Harnröhre im Penis stark angegriffen war.
Louis musste kastriert werden
„Durch die monatelange Schädigung war wohl alles so verknöchert, dass es nicht mehr ging“, fasst Vereinsvorsitzende Kerstin Lenz die Befunde der Tierärzte zusammen. Sogar ein Katheter ließ sich in den vergangenen Tagen kaum noch durchschieben. Die Tierschützer entschlossen sich deshalb, Louis erneut eine Operation zuzumuten.
Sie dauerte allerdings länger als geplant. In mühsamer Kleinarbeit versuchten die Veterinäre, die Harnröhre wieder so herzustellen, dass der Urin ungehindert abfließen könnte, doch diese Mühe war vergeblich. Schließlich mussten sie ihn laut Kerstin Lenz vollständig kastrieren und ihm einen neuen Ausgang setzen.
Hauptsache nicht inkontinent
Physiologisch gleicht Louis in dieser Hinsicht jetzt einer Hündin, doch das war der Preis fürs künftige Wohlbefinden. „Wir hoffen, ihm durch die OP ein Leben ohne Schmerzen und weitere Leiden ermöglicht zu haben“, heißt es auf der Facebook-Seite des Vereins.
Kerstin Lenz selbst erlebt das nicht zum ersten Mal. Sie kennt es schon von einem anderen Hund, der gleichfalls so behandelt wurde. Dieser lebe schon jahrelang ohne Probleme damit. Das erhoffen sich die Tierschützer auch bei Louis: „Für ihn ist das wohl kein Problem und er ist dadurch auch nicht inkontinent.