Ruine

Studie abgeschlossen - Was wird aus Haus Demmin?

Demmin / Lesedauer: 3 min

Nach den ersten Ergebnissen der Machbarkeitsstudie im vergangenen Jahr liegt nun der Abschlussbericht für das Haus Demmin vor. Darin ist ein deutlich positives Ergebnis für die städtischen Pläne zur Wiederbelebung des Areals enthalten.
Veröffentlicht:08.03.2023, 09:00

Von:
  • Karsten Riemer
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Als Wiege Vorpommerns mit dem historisch wertvollen Haus Demmin hat die Hansestadt ein Pfund in der Hand, das ein Garant für überregionale Bedeutung ist. Zumindest theoretisch.

In der Realität sieht es jedoch anders aus. Die Überbleibsel des Gebäudes verfallen seit Jahren immer mehr. Das einstige Herrenhaus ist nur noch eine Ruine. Ideen zur Belebung des Areal gibt es indes einige. Bezüglich der Umsetzung tun sich Verwaltung und Politik allerdings schwer. 

Dank erster Ergebnisse der knapp 100.000 Euro teuren Machbarkeitsstudie kam aber bereits im September 2022 neuer Schwung in das Dauerthema. In diesem Jahr könnten nun Fakten geschaffen werden.

Für Bauarbeiten braucht es offizielle Genehmigung

„Seit Ende Februar liegt uns der Abschlussbericht der Machbarkeitsstudie vor und wird derzeit verwaltungsseitig geprüft“, so Bürgermeister Thomas Witkowski im Rahmen des zurückliegenden Hauptausschusses. Anschließend soll das mehr als 100 Seiten starke Dokument Eingang in die politische Debatte finden. Angestrebter Termin: Der Stadtentwicklungsausschuss am 29. März.

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Fest steht aber bereits jetzt, dass eine entscheidende Hürde offenbar aus dem Weg geräumt werden konnte, wie im Abschlussbericht ersichtlich wird. „Eine große Veränderung ist, dass die Träger der öffentlichen Belange nicht gesagt haben, dass wir dort nicht bauen dürfen“, so der Bürgermeister. Das sei zwar selbstredend noch keine offizielle Genehmigung, da es dafür zuerst einen Bauantrag bräuchte, aber dennoch ein positives Ergebnis.

„Wir sind in den letzten Jahrzehnten schon im Vorfeld an Denkmal– und Naturschutz gescheitert“, sagte er. Sowohl im Gespräch als auch schriftlich verbrieft. In den jüngsten Beratungen hätten sich die Ämter aber offen gezeigt und gemeinsam mit den übrigen Beteiligten nach Möglichkeiten gesucht, was auf Basis der Machbarkeitsstudie umsetzbar wäre. 

Grundlage der Studie mit Kostenschätzungen versehen

Die großen Überraschungen bezogen auf die potentiellen Nutzungsmöglichkeiten dürften im Zuge dessen indes ausbleiben. „Was sich nicht geändert hat, sind die im Zwischenbericht vorgestellten Varianten“, sagte Witkowski.

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Vielmehr wurde auf Grundlage derer die Studie vervollständigt und beispielsweise mit Kostenschätzungen versehen. Zudem habe das beauftragte Planungsbüros EBP aus Berlin der Stadt Handlungsempfehlungen für die nächsten Schritte sowie einen möglichen Zeitplan an die Hand gegeben.

Stadtvertretung müsste jegliche Umsetzung abnicken

Damit ist klar, dass an den bestehenden vier Optionen für die Zukunft der Ruine – von schlichtem Erhalt der Bausubstanz bis zum Museumsstandort — in den bevorstehenden Diskussionen voraussichtlich nicht mehr gerüttelt wird.

Ob und wann eine davon überhaupt über den aktuellen Planungsstand hinaus kommt, ist hingegen vollkommen offen. Denn ohne, dass die Stadtvertretung eine konkrete Umsetzung abnickt, bleiben die Studienergebnisse lediglich bedrucktes Papier.

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