„Monis Rache”

Mann filmte bei Festival in Tutow Frauen auf der Toilette

Tutow / Lesedauer: 2 min

Ein ARD-Magazin hat herausgefunden, dass beim Festival „Monis Rache” in Tutow offenbar heimlich Frauen auf der Toilette gefilmt wurden. Die Videos tauchten auf einer Porno-Plattform auf.
Veröffentlicht:07.01.2020, 21:51
Aktualisiert:06.01.2022, 19:24

Von:
Artikel teilen:

Beim Festival „Monis Rache” im vorpommerschen Tutow sind offenbar über Jahre hinweg Frauen auf der Toilette gefilmt worden. Das legen Recherchen des Online-Formats „Strg+F” nahe, die der ARD-Sender Funk am Dienstag veröffentlicht hat. Die Reporterin Patrizia Schlosser schildert darin verschiedene Weisen, mit denen Spanner Frauen heimlich fotografieren oder filmen, um die Bilder und Videos anschließend auf Porno-Plattformen hochzuladen.

Kameras offenbar in Dixi-Klos installiert

Zu sehen ist in dem Film, dass offenbar aus mehreren Jahrgängen des Festivals Videos aus den Toiletten existieren. Die Reporter versuchten bei der letzten Auflage des Festivals im Sommer 2018 auch, den Spanner in flagranti zu erwischen. Dies scheiterte jedoch. Ebenso wie es ihnen nicht gelang, die Kameras in den Dixi-Klos zu finden – obwohl sie dort offensichtlich installiert waren.

Bitte akzeptieren Sie die Marketing-Cookies um diesen Inhalt darzustellen.

Allerdings gelang es ihnen später, den Täter zu ermitteln, der sich nach einiger Zeit auch mit den Reportern traf – wenn auch anonym. In ihrem Beitrag behauptet der junge Mann, er habe die Kamera selbst nicht installiert, sondern auf einer der Festival-Toiletten nur gefunden. Die Reporterin kann ihm jedoch nachweisen, dass er in mehreren Jahren Aufnahmen auf dem Festival gemacht haben muss. In dem Film geht es auch um andere Methoden, Frauen heimlich zu filmen, etwa in der Öffentlichkeit. Diese Fälle spielen allerdings an anderen Orten.

Festival-Veranstalter reagiert entsetzt

Ob die Recherchen strafrechtliche Konsequenzen – also beispielsweise Ermittlungen der Polizei gegen den unbekannten Täter – zur Folge haben, ist unklar. Die Veranstalter reagierten jedoch noch am Dienstag auf die Enthüllungen. Sie schrieben auf Facebook, ihnen sei der Täter bekannt. Man versuche jetzt, einen Umgang mit den Vorfällen zu finden: „Deshalb bitten wir euch bis Anfang nächste Woche Geduld zu haben, sodass wir euch mit einem ausführlichen Statement umfassend informieren können.”

Bitte akzeptieren Sie die Marketing-Cookies um diesen Inhalt darzustellen.