Kino

Mit Szenen aus Demmin – Feministischer Kinofilm vor Premiere

Demmin/Hohenbrünzow / Lesedauer: 3 min

Im Demminer Kino ist der Action–Thriller „Generation Tochter“ zu erleben. Zuschauer werden ihre Heimatstadt wiedererkennen. Die Macher wollten vor allem eines erreichen.
Veröffentlicht:12.09.2023, 12:40

Von:
  • Lisa Gutzat
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Action, Spannung und Thriller — all das verspricht der Spielfilm „Generation Tochter“ des gleichnamigen Filmkollektivs aus Berlin. Aber was hat ein Berliner Filmkollektiv mit der Hansestadt Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) zu tun?

Recht viel, denn hier wurden im Jahr 2021 einige Szenen für den Spielfilm gedreht. Nun steht dessen Premiere vor der Tür. „Generation Tochter“ wird am Sonnabend, 16. September, mit einem Rund–um–Programm ab 17 Uhr im Filmeck Demmin gezeigt.

Einige Szenen für den Film sind unter anderem am Hafen in Demmin entstanden. (Foto: Karsten Riemer/Archiv)

Antworten auf Fragen erhalten

Dort können die Demminer nicht nur zum ersten Mal den Film sehen, sondern auch einen Kurzfilm aus der Region sowie Antworten auf Fragen zum Kurzfilm erhalten. Auch werden Vertreter des Filmkollektivs selbst dort sein und nach der Filmpremiere ebenfalls neugierige Fragen der Besucher beantworten.

Auch der Verein Atelier 17111 aus Hohenbrünzow ist bei der Premiere anwesend. Dieser spielte bei dem Dreh immerhin eine wichtige Rolle — wenn auch abseits der Kamera.

In „Generation Tochter“ geht es um die 17–jährige Clara, die seit Jahren mit ihrer Mutter Dagmar im Untergrund lebt, teilt der Verein Atelier 17111 mit. Dagmar ist eine gesuchte ehemalige RAF–Terroristin und finanziert das Leben der beiden durch Überfälle.

Als sie von einem korrupten BKA–Beamten erpresst wird, sieht Clara sich dazu gezwungen, das Kommando zu übernehmen und sich durch die Emanzipation aus der scheinbar ausweglosen Situation zu befreien.

Vernetzung von Filmleuten und der Stadt

Damit Szenen in Demmin gedreht werden konnten, waren Drehgenehmigungen nötig, weiß Charlotte Heimann. Sie ist Vorstandsmitglied bei Atelier 17111 und ebenfalls ein Teil des Filmkollektivs. Während des Drehs im Jahr 2021 war sie unter anderem für die Vernetzung zwischen den Filmschaffenden und der Stadt verantwortlich, wie sie sagt.

Laut Heimann sind einige Szenen sowohl am Hafen sowie in einer Jagdhütte in der Nähe von Demmin und in einem Wald bei Hohenbrünzow gedreht worden. Auf dem Hof des Vereins selbst seien sogar Schuss–Szenen entstanden. 

Auch auf dem Hof des Vereins Atelier 171111 in Hohenbrünzow sind Szenen entstanden. (Foto: Karsten Riemer-Archiv)

Hintergrund des Films war es laut Heimann, eine andere Perspektive auf die Leinwand zu bringen, vor allem aber Frauen hinter und vor der Kamera zu fördern. „Das wollten wir sowohl in der Geschichte des Films sowie in der Besetzung des Filmkollektivs zeigen“, betont das Vorstandsmitglied.

Viele Mitwirkende des Filmkollektivs stünden am Ende der Ausbildung beziehungsweise am Anfang des Berufslebens. Dabei haben viele von ihnen gemerkt, wie schwierige die Filmbranche ist und dass viele hierarchische Strukturen von oben herab herrschen, berichtet Charlotte Heimann. „Da wollten wir entgegenwirken“.

Vor allem Action–Filme seien oft männlich besetzt. Nun hat das Kollektiv mit einem Team aus Frauen einen Gegenansatz gezeigt.