Hanseviertel
Mittelalterspektakel erweist sich als Publikumsrenner
Demmin / Lesedauer: 3 min

Anke Krey
Mittelalterliche Klänge, Ritter und Gaukler lockten am Wochenende zahlreiche Besucher auf die Demminer Fischerinsel. Bei herrlichem Spätsommerwetter bot das „Spectaculum“ im Hanseviertel ein ganz besonderes Erlebnis. Die Gäste freuten sich über die liebevolle Gestaltung des Areals, das Auftreten der Händler, Musiker in mittelalterlichen Kostümen und ein umfangreiches Kulturprogramm.
Der Tag begann mit einem „Anblasen“ auf allerlei lautstarken Instrumenten, wie Auerochshorn und Sackpfeifen, nebst einem „feierlichen Umgang aller Gaukler mit dem Herrn Bürgermeister“. Und als Roman Streisand, Leiter des Ensembles Spilwut, einführend sagte: „Wir kommen aus südlichen Gefilden und sind im uckermärkischen Barnim zu Hause“, ergriff Demmins Bürgermeister Thomas Witkowski umgehend das Wort.
Viel Applaus für Einhornpremiere
„Da ist ja noch Mittelalter!“, legte Witkowski in bester Laune los und wünschte allen Besuchern eine erlebnisreiche Veranstaltung: „Die Künstler zaubern uns in eine Welt des Mittelalters zurück, in der es noch keine Handys und Uhren gab.“
Ein Höhepunkt wurde das Schauspiel „Das Einhorn und der Schatz der Prinzessin“, das auf Motiven aus der Stadtgeschichte beruht, und am Wochenende von der Demminer Theatertruppe „Dreistromfabrik“ gleich mehrfach gezeigt wurde. Diese Aufführung, die von den Laienschauspielern aus der Hansestadt gemeinsam mit den Mittelalter–Profis von Spilwut gestaltet wurde, erhielt vom Publikum viel Beifall.

So genoss auch Familie Preuß aus Stechlin den Besuch in der Hansestadt: „Wir waren schon mehrmals in Demmin, doch dieses Ambiente ist einfach toll. Das Ensemble Spilwut kannten wir schon, doch auch hier sorgen die Künstler für stilvolle Unterhaltung“, merkten die Eheleute an. Während der musikalischen Darbietungen zogen Gaukler ihre Runden, und auch die Mägde und Knechte in den diversen Küchen und Schankstuben hatten schon bald alle Hände voll zu tun.

Handgemachte Kleidung und Musik
Ansprechend präsentierten auch die reisenden Händler ihr Angebot. So waren bei Petra Kießling aus Eberswalde mittelalterliche Bekleidungsstücke zu haben. Das Gesinde zu Boizenburg wurde von Antje Junkers vertreten. An ihrem Stand konnten sich Interessenten in die Kunst des Nadelbindens und Handspindelns einführen lassen. Für ein angenehmes Flair sorgte derweil die abwechslungsreiche mittelalterliche Musik.
Roman Streisand von Spilwut berichtete, dass er die Musikauswahl trifft und selber dazu Texte schreibt. Sein Ensemble spielt mit originalgetreuen Instrumenten. Die Pausen kurz zu halten und das Publikum mitzunehmen — in Demmin kam dieses Konzept sehr gut an.
