Wie weiter?
Museum in Demmin noch nicht in trockenen Tüchern
Demmin / Lesedauer: 3 min

Karsten Riemer
Die letzte bürokratische Hürde der Fundusübernahme des ehemaligen Kreisheimatmuseums ist genommen. Zum 1. August diesen Jahres gehen die 16.000 gegenständliche Objekte, rund 10.000 Fotografien, 10.000 Bücher und mindestens 1000 Archivmaterialien zum Symbolpreis von 13 Euro an die Hansestadt Demmin über – abgesegnet durch den Kreistag. Fest steht allerdings, dass die eigentliche Arbeit damit erst beginnt. Denn wie mit dem Bestand künftig umgegangen werden soll, ist bislang offen.
Museums-Arbeitsgruppe will kurzfristig zusammenkommen
Doch noch bevor der offizielle Termin für die Unterschrift auf dem Übernahmevertrag zwischen Kreis und Stadt angesetzt ist, könnte nun Bewegung in die Sache kommen. Denn die Mitglieder der Anfang des Jahres eigens eingerichteten Museum-Arbeitsgruppe wollen kurzfristig ein Treffen ansetzen. „Ich habe in der vergangenen Woche angeregt, noch vor der Sommerpause einen Termin zu finden“, so die Vorsitzende des zuständigen Kulturausschusses Kathrin Giebener-Trost (UWG).
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Ein Ansinnen, das auch von Bürgermeister Thomas Witkowski (CDU) und dem Vorsitzenden des Heimatvereins, Karsten Behrens, ihres Zeichens ebenfalls Teil der Arbeitsgruppe, mitgetragen wird. Zeitlich könnte das jedoch knapp werden. Denn die letzte Sitzung in der Stadtpolitik und damit der theoretische Auftakt für die Sommerpause ist bereits der Kulturausschuss am 28. Juni.
„Ich hatte mehrfach angeregt, dass wir schon vor dem Kreistagsbeschluss darüber reden“, so Giebener-Trost. Wirklich etwas Zählbares gab es bei diesen Bemühungen allerdings nicht, obwohl das Thema bereits im April als „Ideensammlung Museum“ auf der Tagesordnung des Kulturausschusses stand. „Ich habe leider bei den anderen Fraktionen noch kein richtiges Interesse rauslesen können“, sagt sie. Die Hoffnung sei jedoch da, dass sich das aufgrund des zurückliegenden Kreistagsbeschlusses ändern könnte.
Rathaus-Chef spricht von „Erlebnismuseum“
Inwieweit die Arbeitsgruppe dem gesamten Unterfangen zusätzlichen Vorschub leisten kann, wird sich jedoch erst nach der politischen Sommerpause zeigen. Denn die Stadtvertretung hat dabei ein Wörtchen mitzureden. „Wir müssen Einigkeit finden, ob und in welcher Form es ein Museum geben soll“, so Giebener-Trost. Ein entscheidender Punkt. Schließlich ist bislang lediglich die Übernahme des Fundus durch die Stadtvertretung abgesegnet worden. Ein tatsächliches Museum in Demmin demnach nicht in trockenen Tüchern. Zudem enthält der Vertrag mit dem Kreis keine eindeutige Verpflichtung oder gar einen konkreten Zeitplan für ein derartiges Vorhaben.
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Aber auch, wenn derzeit Fragezeichen vorherrschend sind, überwiegt die Freude, dass zumindest das Ringen um die Übernahme ein Ende hat. „Ich freue mich jetzt auf die Aufgabe, ein Erlebnismuseum für Demmin zu konzipieren“, so Bürgermeister Thomas Witkowski.
Damit ist klar: Eine grobe Richtung für eine potenzielle neue Ausstellung der historischen Schätze zeichnet sich bereits ab. „Die Hauptsache ist, dass wir ein Museum bekommen, das gleichzeitig eine Begegnungsstätte für Jung und Alt ist“, fasst Giebener -Trost zusammen.