Demminer Geschichte
Museumsschätze in Vereinshand – wie kann das funktionieren?
Demmin / Lesedauer: 3 min

Anke Krey
Der Heimatverein Demmin will in der kommenden Adventszeit wieder eine Ausstellung zeigen: Vorbereitet wird eine Schau mit dem Titel „Weihnachten wie damals“. Für die kleine Gruppe von Enthusiasten ist dies allerdings stets mit einem hohen Aufwand verbunden, hob David Krüger, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins und dort zuständig für die Sparte Archiv, jetzt im Demminer Ausschuss für Soziales, Schulen und Kultur hervor. Im kommenden Jahr wolle der Heimatverein daher versuchen, an zentralen Orten in Demmin Vitrinen aufzustellen, welche dann mit kleinen Wechselausstellungen bespielt werden.
Großes Interesse an Sonderausstellung
Die erste Sonderausstellung, die der Heimatverein im August organisiert hatte, war in der Hansestadt ein Ereignis: Erstmals nach Schließung des Demminer Museums wurden wieder ausgewählte Bestände sichtbar gemacht, um an sein hundertjähriges Bestehen zu erinnern. Innerhalb von nur 13 Tagen besuchten 382 Personen diese Ausstellung, so Krüger.

Seit dem Jahresbeginn hat die Archiv-Sparte des Demminer Heimatvereins die Betreuung der Museumsbestände der Hansestadt übernommen. Die umfangreichen Sammlungen konnte die Hansestadt 2021 vom Landkreis erwerben. Sie sind derzeit am Hanseufer eingelagert.
Zustand der Exponate soll stabil bleiben
David Krüger berichtete nun im Ausschuss für Soziales, Schulen und Kultur den Stadtvertretern über die Tätigkeit der Vereinsfreunde, die sich um die Bestandsbetreuung kümmern. Das ist keine ganz einfache Aufgabe, so wurde schnell deutlich. Denn neben der regelmäßigen Kontrolle der Räumlichkeiten und des Raumklimas gehören dazu auch Aufgabenbereiche wie die archiv- und museumsgerechte Bewahrung, Pflege und Nutzung des Bestandes, die nicht nur Engagement, sondern vor allem auch Fachkenntnisse erfordern.
Wichtigstes Ziel der Vereinsmitglieder ist es, dafür zu sorgen, dass sich der Zustand der Sammlungen nicht weiter verschlechtert. Für die langfristige Beobachtung des Raumklimas wurden zwei Klimadatenlogger angeschafft, berichtete David Krüger. Um im Fundus arbeiten und den Museumsbestand weiter aufbereiten und digitalisieren zu können, wurden neben Ausstattungsgegenständen wie Tischen, Stühlen und Büromaterial auch das notwendige Fotografiezubehör erworben.
Für 2024 ist eine Inventur geplant
„Ein Großteil des Budgets wurde zudem für das Binden der Zeitungsjahrgänge 2009 bis einschließlich 2014 verwendet“, erläuterte Krüger. Auch bemühe sich der Verein darum, die Gemäldesammlung besser zu lagern. In der Vergangenheit seien durch unsachgemäße Handhabung Lager- und Scheuerspuren an den Gemälden entstanden, was nun für die Zukunft vermieden werden soll.
Außerdem haben die Vereinsfreunde begonnen, Verbleib und Zustand von Leihgaben an andere Einrichtungen zu klären. Zielsetzung sei es, diese Bestände zurückzuführen, sofern sie für Ausstellungszwecke in den anderen Einrichtungen nicht mehr benötigt werden, erläutert David Krüger. Im kommenden Jahr 2024 soll mit einer Inventur der Objekte in den Schränken erst einmal eine aktuelle Übersicht erlangt werden. Das sei aber gar nicht so einfach, weil es in den derzeitigen Räumen schlicht an Platz fehle. Ein wirklich verlässliches, belastbares Inventarverzeichnis sei nicht vorhanden, bestätigte Krüger den Stadtvertretern auf Nachfrage.