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Personal–Problem

Nach nur einem Jahr: Loitzer Bauamtsleiterin kündigt

Loitz / Lesedauer: 3 min

Der Posten scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Erneut wird zum Juli die Stelle der Loitzer Bauamtsleitung neu zu besetzen sein.
Veröffentlicht:04.04.2023, 13:42

Von:
  • Ulrike Rosenstädt
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Nach nur gut einem Jahr verlässlich Liane Janssen die Loitzer Stadtverwaltung wieder. Sie war die Nachfolgerin von Christiane Strobl, die ab Januar 2019 bis Mitte 2021 das Loitzer Bauamt leitete. Die aktuelle Personalie hat sich schnell herumgesprochen. Und das aus einem guten Grund, denn viele Loitzer wussten ihr fachliches Wissen sehr zu schätzen. Ob bei offiziellen Terminen oder auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt — in den zurückliegenden Tagen fiel immer wieder der Satz „Haben sie schon gehört, Frau Janssen hat gekündigt“.

Das bestätigte die Loitzer Bauamtsleiterin jetzt auf Nordkurier–Nachfrage. Die Frau, die schon viele planerische Spuren in der gesamten Region rund ums Peenetal, Anklam, Demmin und darüber hinaus hinterlassen hatte, wird von vielen sehr geschätzt. „Sie ist ein Glückstreffer für Loitz“, waren sich diejenigen sicher, die bereits mit Liane Janssen zusammengearbeitet und sie als „sehr gute Fachfrau“ kennengelernt hatten. In der Loitzer Verwaltung gehörte neben ihrer Doppelfunktion als Leiterin des Bau– und Ordnungsamtes auch der Posten der stellvertretenden Bürgermeisterin zu ihrem Aufgabenbereich.

Nun hat sich die 56–Jährige zu einem Schritt entschlossen, der ihr ganz offensichtlich alles andere als leicht gefallen ist. Während des Gespräches mit dem Nordkurier ist ihr die Traurigkeit sehr deutlich anzumerken, sie konnte ihre Tränen kaum zurückhalten. „Ich bin hier nicht angetreten, um nach so kurzer Zeit wieder zu gehen. Ich hatte schon gedacht und auch eingeplant, dass ich bis zum Ende meiner beruflichen Zeit hier tätig sein werde.“ 

Arbeitslast hinterlässt Spuren

Doch die Vielfalt der Aufgaben, die auf ihrem Tisch landeten und immer noch landen sei sehr groß. „Das hinterlässt Spuren und macht es immer schwieriger, sich auf die Kernarbeit, die Projekte, die eigentliche Facharbeit zu konzentrieren, die man ja nach bestem Wissen und Gewissen erledigen möchte“, deutete die Frau, die unweit von Demmin lebt, an, was sie zur Kündigung bewogen hat. Noch rund zehn Jahre müsse und möchte sie arbeiten, ihr Wissen weiter einbringen, dabei aber auch darauf achten, gesund alt zu werden. Dazu gehöre eine gewisse Zufriedenheit im Beruf. Mehr ins Detail wollte Liane Janssen nicht gehen.

Nachweislich steht fest, dass sich die Bauamtsleiterin in der Zeit, in der sie tätig war und ja immer noch tätig ist, in alle baulichen Projekte schnell eingearbeitet und Förderungen vorangetrieben hat. Auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr in ihrer Doppelfunktion als Bau– und Ordnungsamtsleiterin, klappte sehr gut. Während vieler Bauausschuss– und Stadtvertretersitzungen stand sie fachlich kompetent Rede und Antwort, konnte mit sachlichen Argumenten so manchen schwelenden Konflikt entschärfen, doch ihr war auch anzumerken, das so manche, nicht zielführende Diskussionen, ihr naheging.

Personalprobleme im Rathaus verschärft

„Am 30. Juni ist mein letzter Arbeitstag im Loitzer Rathaus“, sagte Liane Janssen. Privat bleibt sie der Region weiter verbunden. Und beruflich? „Es wird sich finden, bestimmt in Richtung Planungsbüro“, sagte sie noch nicht auf Wiedersehen, denn bis zum Sommer gibt es sicher noch über einige Loitzer Projekte zu berichten, die die Bauamtsleiterin bis dahin fachlich unterstützt.

Die Verwaltungschefin der Peenestadt, Christin Witt, bedauert den Weggang von Liane Janssen: „Das ist natürlich sehr schade. Wir stehen vor einem großen personellen Problem, das wir ja möglichst schnell klären müssen“, sagte sie auf Nordkurier–Nachfrage. Zudem gebe es noch eine weitere offene Stelle. Wie auf der Internetseite der Stadt nachzulesen ist, muss auch eine Sachbearbeiter–Stelle im Bereich „Zentrale Verwaltung aller öffentlichen Gebäude, Einrichtungen und Mietobjekte der Stadt Loitz, der Gemeinden Sassen–Trantow und Görmin, des Hafens und der Sportbootmarina Loitz sowie der Wasserwanderrastplätze Sophienhof und Zeitlow“ nach nur wenigen Wochen neu besetzt werden.