Gastronomie
Neues Café in alter Feuerwehr-Wache – die beiden stecken dahinter
Schmarsow / Lesedauer: 3 min

Ulrike Rosenstädt
Wenn bei ihnen überhaupt noch einmal ein Alarm losgeht, dann höchstens in der Küche. Doch keine Sorge. Bisher ist Andreas und Michael Hurasky noch kein Kuchen angebrannt. Gelernt ist schließlich gelernt. Andreas Hurasky kennt sich als Koch nämlich richtig gut aus. „Wir ergänzen uns prima“, sagt sein Mann Michael.
Die beiden Wahl-Schmarsower, die seit zwei Jahren in dem alten Bahnhofsgebäude am ehemaligen Kleinbahn-Umsteigeplatz wohnen, haben in einem Teil des ehemaligen Domizils der Schmarsower Feuerwehr ein Café eröffnet. Dort, wo einst die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kruckow-Schmarsow ihre Einsätze ausgewertet und sich theoretisch weitergebildet haben, kehren jetzt Gäste ein, um Selbstgebackenes oder einen kleinen Imbiss zu genießen.
Der Start am Osterwochenende ist den beiden schon mal richtig gut gelungen. „Am Eröffnungstag haben wir sechs Kuchen und eine Torte verkauft. Doch nicht nur das war toll. Viele Freunde und Nachbarn schauten vorbei, haben uns Blumensträuße und Geschenke gebracht, uns persönlich alles Gute gewünscht“, sind die beiden immer noch ganz berührt von den Gesten und davon überzeugt, dass dort, wo niemand ein Café vermutet, es doch gut klappen kann.
Ländliche ist ihnen nicht fremd
„Radfahrer, die ihre Touren hier durch die herrliche Landschaft machen, können nun bei uns einkehren, auch kleine Feiern sind möglich. In den Wintermonaten möchten wir kulturelle Begegnungen, wie Lesungen oder Musikabende, anbieten“, stecken Andreas und Michael Hurasky voller Pläne für die Zukunft. Denn eines steht fest: „Wir gehen hier nicht mehr fort. Das ist unsere neue Heimat“, betonen die bedien Existenzgründer.
Der eine stammt aus Polen, der andere aus Leipzig. „Doch das Ländliche ist uns überhaupt nicht fremd. Durch unsere Familien, vor allem durch unsere Großeltern, waren wir als Kinder und Jugendliche oft auf dem Dorf, sind dort quasi aufgewachsen“, erzählen die sympathischen Schmarsower. Sie fühlen sich von den Bewohnern in ihrem jetzigen Wohnort angenommen und somit dazugehörig. „Das ist ein richtig gutes Gefühl“, sagt der 42-jährige Michael.
Sein Mann Andreas, 37 Jahre jung, pflichtet ihm bei. Während des Gespräches liegt der Duft von Schokoladenkuchen in der Luft. Ähnlich umschmeichelt wurden offensichtlich auch die Nasen der Besucher am Eröffnungswochenende, denn die Gründer und Inhaber des Cafés „Alte Feuerwehr“ haben bereits Anfragen, ob sie für bevorstehende Konfirmationen und Jugendweihen Kuchen backen und liefern könnten. Na bitte. Läuft doch prima.
Einwohner spendierten Großteil der Dekoration
Auch Kruckows Bürgermeistern Elke Hempel freut sich sehr, dass die zwei diese Café-Eröffnung gewagt haben: „Das ist auf jeden Fall eine Bereicherung für unsere Gemeinde und ein tolles Angebot für Urlauber und Touristen.“
Neugierig geworden? Dann einfach mal vorbeischauen im alten Feuerwehrgebäude, dessen Innenraum urgemütlich mit bequemen Sofas, robusten Holztischen und an den Wänden mit Bildern und Bilderrahmen ausgestattet ist. Die Dekoration haben übrigens zum großen Teil Bewohner aus Schmarsow und Umgebung spendiert. „Wir hatten einen Aufruf gestartet, um alte Rahmen und Bilder gebeten. Das Echo darauf war enorm“, möchte sich das Ehepaar auch an dieser Stelle noch einmal bedanken. Ihr Café ist mittwochs bis sonntags ab 13 Uhr geöffnet. In der Sommersaison gibt’s sehr wahrscheinlich keine Ruhetage, dann kann sieben Tage in der Woche Selbstgemachtes genossen werden, egal ob drinnen oder draußen auf dem Hofgelände oder direkt vor der Feuerwehr, die nun keine mehr ist.