Online-Fundus vom Kreisheimatmuseum

Nur ein Klick bis zum alten Demmin

Demmin / Lesedauer: 2 min

Ob historische Stadtansichten, alte Urkunden oder Akten von Hexenprozessen: Ein erheblicher Teil des früheren Demminer Museumsbestandes ist jetzt online einsehbar.
Veröffentlicht:28.09.2018, 08:51
Aktualisiert:06.01.2022, 14:01

Von:
Artikel teilen:

Die Vorbereitung dauerte neun Monate, die Ausführung nur einen Wimpernschlag: Mit einem Knopfdruck von David Krüger gingen am Mittwoch gut 20.000 digitalisierte Objekte aus dem Fundus des früheren Kreisheimatmuseums online. Jetzt kann man sie unter der Web-Adresse www.demminer-heimatgeschichte.de jederzeit und von überall aus abrufen, auch über Mobilgeräte.

Zu finden sind Zeitungen aus dem 19. Jahrhundert, historische Stadtansichten Demmins, Akten beispielsweise von Hexenprozessen in der Region, alte Urkunden wie die zur Verleihung des lübischen Stadtrechts an die Hansestadt Demmin, Stadt-, Wirtschafts-, Familiengeschichte. Zusätzlich hat Michael Danielides 360-Grad-Ansichten von 100 Objekten beigesteuert, jede davon aus rund 900 Einzelbildern zusammengesetzt. „Es ist für jeden etwas dabei“, ist David Krüger überzeugt.

Auch alte Stadtpläne abrufbar

Der Student hat für den Demminer Garnisonsverein die wesentliche Arbeit der Digitalisierung geleistet, nachdem dieser einen entsprechenden Vertrag mit dem Landkreis als Fundus-Eigentümer abgeschlossen hatte. Dabei berücksichtigte Krüger, was heute im Internet praktisch unerlässlich ist. „Wir versuchten, möglichst viele Digitalisate so zu gestalten, dass sie durchsuchbar sind und Google sie findet“, sagte er.

Geordnet ist die Fülle der Objekte nach Kategorien wie Firmen und Geschäfte, Familien und Personen, Kirchen, Schulen, Militär, Stadtansichten oder auch Vereine. Alte Stadtpläne lassen sich ebenso abrufen wie die Namen längst verstorbener Demminer. „Wer Ahnen- oder Familienforschung betreibt, wird da sicher fündig“, so David Krüger.

Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen

Die mit Unterstützung des Landkreises und von Sponsoren zustande gekommene, museale Internetseite des Garnisonsvereins geht insgesamt weit über das auf Facebook betriebene „Statt-Museum“ hinaus und konzentriert sich dabei auf das frühere Museum. „Alles stammt aus seinem Fundus, es wurde nichts von außen hinzugefügt“, erklärte Karsten Behrens vom Garnisonsverein bei der Präsentation. Zudem ist die Arbeit nach seiner Auskunft noch nicht abgeschlossen. Der Vertrag mit dem Kreis laufe noch zwei Jahre. In dieser Zeit sollen weitere Digitalisate dazu kommen und die Seite ins Englische übersetzt werden, um sie für ein weltweites Publikum verständlich zu machen.

Ausdrücklich begrüßte das Roland Thoms. Er hat während seines Berufslebens das „Erbe“ von Auswanderern im amerikanischen Bundesstaat New York kennengelernt in Ortsnamen wie New Malchin oder New Stavenhagen. „Ich bin überzeugt, dass gerade diejenigen, die heute forschen, wo sie hergekommen sind, so eine großartige Quelle benutzen würden“, sagte er. Aber auch ohne dies fand das Projekt Lob. „Der erste Arbeitsgang ist schon beeindruckend“, so Bürgermeister Michael Koch. „Das kann sich durchaus sehen lassen.“