Tour de Osten
Radtouristen sind äußerst angetan von Demmin
Demmin / Lesedauer: 3 min

Nordkurier
Gleich die zweite Etappe der Tour de Osten brachte am Montag knapp 150 Radtouristen aus ganz Deutschland nach Demmin. Die Radtour, die innerhalb einer Woche über eine Strecke von fast 500 Kilometern bis nach Bernau bei Berlin führt, war am Sonntag mit einem Rundkurs um Wolgast gestartet. Dieter Krumme vom Veranstalter Festunion Dresden GmbH erklärte, dass diese Veranstaltung darauf ausgerichtet sei, Land und Leute kennenzulernen. Dazu gehöre, so Krumme, auch in den Etappenorten viel von der Stadt zu sehen.
Damit das auch in der Peenestadt gelingt, organisierte Karsten Behrens in Abstimmung mit der Stadt Demmin und dem Demminer Heimatverein gemeinsam mit David Krüger und Dr. Kathrin Werner eine Stadtführung, die gut 30 Interessenten wahrnahmen.
E–Bikes öffnen Abenteuer für Ältere
Voll Neugier und Vorfreude fanden sie sich am Treffpunkt ein — was nach knapp 80 Kilometern Radtour keineswegs selbstverständlich ist: „Die gesamte Strecke von Wolgast nach Demmin fuhren unsere Radler gegen den Wind“, merkte Krumme an. Aber: „Durch die Nutzung von E–Bikes ist es auch vielen älteren Hobbyradlern möglich, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.“

Für Konrad Fall aus Oettingen und Josef Zirngibl aus Burgau (beides Bayern) war der Besuch in Demmin eine Premiere. „Wir haben schon mehrere Hansestädte gesehen und hegten eine gewisse Neugier auf Demmin. Die Strecke durch Wälder, Wiesen und Alleen war auf diesem ersten Abschnitt sehr schön“, berichtete Konrad Fall. Josef Zirngibl ergänzte, dass ihn vor allem die Kirchen in den Dörfern beeindruckten.
Nachwuchs dringend gesucht und sehr willkommen
Dirk Krujatz aus Vierkirchen in der Oberlausitz hat nach seiner Ankunft erst einmal im Demminer Hotel Zur Mühle eingecheckt. „Ich bin nicht zum ersten Mal hier, ich war schon auf der Peene paddeln“, erzählte Krujatz zu Beginn der Abendveranstaltung.
Marlies Ulrisch aus Hamburg teilte stolz mit, dass dies schon ihre 31. Radtour mit Turnhallenübernachtung sei. „Diese Geselligkeit macht das besondere Flair aus. Ich war noch nie in Demmin und freue mich auf die Stadtführung.“ Unterwegs seien die Radler vielen hilfreichen Menschen begegnet, „die uns so manche Abkürzung zeigten. Was wir brauchen, sind junge Leute, die diese Verrücktheiten mitmachen“, meinte die leidenschaftliche Radlerin und betonte, dass sie im Alltagsleben alle Wege mit dem Fahrrad erledige.
Für viele Fragen offen
Karsten Behrens stimmte die Gruppe auf die Stadtführung ein. „Jeder Gast hat gewisse Vorstellungen von dem Neuen, was er erlebt. Wir als Heimatverein haben es einer Gästegruppe sogar kurzfristig ermöglicht, Trabi zu fahren“, erläuterte der Vereinsvorsitzende. Die Teilnehmer wurden nicht enttäuscht.

Mit hoher Fachkompetenz gaben Dr. Kathrin Werner und David Krüger einen Einblick in die Demminer Stadtgeschichte. So erklärte Werner unter anderem das Stadtwappen und die Entstehung des Namens Demmin. Krüger stand während des Rundgangs zu vielen Fragen der besuchten Orte, wie Speicherensemble am Hafen, Stadtmauer, Hanseviertel, Marktplatz und Rathaus sowie Luisentor, Rede und Antwort.
Dunkle Seite der Demminer Geschichte
Mit bewegenden Worten sprach Dr. Kathrin Werner auf dem Marktplatz die dunklen Seiten der Demminer Geschichte an. Auch die Kirche St. Bartholomaei wurde besichtigt. „Diese Führung war hochinteressant und abwechslungsreich“, lobte Jörg Pötzsch aus Leipzig. „Die Stadtführer haben sich hervorragend abgestimmt und ergänzt.“ Demmin habe ihm sehr gefallen, vor allem von der Sauberkeit der Stadt zeigte er sich beeindruckt.
Am Dienstag, 18. Juli, gab dann Thomas Witkowski das Startsignal zur dritten Etappe, die über 82 Kilometer nach Neubrandenburg führt: „Sie verlassen heute Vorpommern“, sagte der Bürgermeister. „Genießen Sie die Fahrt — und kommen Sie gut ans Ziel.“