Sperrung
Rote Kreuze führen Fahrer auf B110 in die Irre
Kruckow / Lesedauer: 2 min

Stefan Hoeft
Dass die Kreisstraße VG101 zwischen der B110 bei Jarmen und der L261 bei Loitz trotz ihres teils maroden Zustands und geringer Breite als Abkürzung für den überregionalen Lkw-Verkehr herhält, beklagen Anlieger schon lange. Denn seit die Brücke in der letztgenannten Peenestadt wieder eine Passage auch für größere Fahrzeuge zulässt, hat das wohl stetig zugenommen. Doch in den vergangenen Monaten kamen offenbar jede Menge Autos und vor allem Laster dazu, die eigentlich in Richtung Demmin wollten. Grund sind die Bauarbeiten am Bahnübergang in der Hansestadt, in deren Zuge 2021 ein neuer Kreisverkehr an und auf den Gleisen entstanden ist, die B110 aber für den Durchgangsverkehr zur Sackgasse erklärt wurde.
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Aus Jarmen kommend sind die Vorwegweiser in Richtung der ehemaligen Kreisstadt einschließlich Dargun und Rostock entsprechend „abgeklebt“. Und sorgen beispielsweise in Kruckow sogar dafür, dass der Eindruck entsteht, an dieser Stelle wäre die Welt für Autos komplett zu Ende. Weil nämlich momentan die Kreisstraße VG107 bei Kartlow saniert wird und es dort ebenfalls nicht weiter geht, hat die Straßenmeisterei sämtliche Pfeile und Ortsnamen an der großen gelben Tafel hinter der Ortstafel Kruckow mit Kreuzen verdecken lassen. Ein Bild, das zumindest auswärtige Kraftfahrer erst einmal kräftig stutzen lassen dürfte.
Umweg auch für Brummis nicht mehr nötig
In der Gemeindevertretung Bentzin hat die ganze Situation jetzt sogar für Beschwerden während der Einwohnerfragestunde gesorgt. Schließlich ist die Kreisel-Baustelle in Demmin mittlerweile schon seit Wochen so weit vorangeschritten, dass eine Ampelanlage die Durchfahrt regelt und selbst Brummis ohne Probleme die Stadt passieren können. Es sei also nicht mehr nötig, die weiträumigen Umleitungen zu nutzen, schon gar nicht die dafür offiziell gar nicht ausgewiesene Route über die VG101.
Bentzins Bürgermeisterin Grit Gawrich sieht da allerdings keinerlei Handhabe für ihre Kommune oder die Jarmener Amtsverwaltung, erläuterte sie nach der Gemeindevertretung im Gespräch mit dem Nordkurier. Und vom zuständigen Straßenbauamt Güstrow, das als Umleitung die Wegeführung über die L 35, L 271 und L 27 beziehungsweise Burow und Hohenmocker benennt, ist das Ende der Baustelle und der damit einhergehenden „Vollsperrung“ auf 31. Oktober 16 Uhr terminiert. Zumindest sind in Demmin ja auch noch einige Restarbeiten zu erledigen.