Theaterprojekt

Sanierung des Kulturspeichers von Hohenbüssow geht in die zweite Runde

Hohenbüssow / Lesedauer: 3 min

Mit viel Leidenschaft arbeiten die Mitstreiter des proVie-Theatervereins an der Verwirklichung ihres Traums. Für die weiteren Instandsetzungsarbeiten am historischen Speicher in Hohenbüssow gab es jetzt Unterstützung.
Veröffentlicht:20.08.2020, 17:34
Aktualisiert:06.01.2022, 21:10

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„Wir sind bei der Sanierung zwar schon einen großen Schritt vorangekommen, aber noch lange nicht fertig“, sagt Leo Kraus mit Blick auf den denkmalgeschützten Speicher, der am Dorfrand von Hohenbüssow steht. Hier hat sich vor 20 Jahren der proVie Theater e.V. niedergelassen und begeistert seitdem mit Theateraufführungen, Konzerten und interaktiven Projekten längst nicht mehr nur Menschen aus der engsten Nachbarschaft.

Seit Neuestem können Touristen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, dort sogar in ein kleines Café einkehren oder auf dem Gelände zelten. „Gerade jetzt im Sommer haben wir regen Zulauf – vor allem aus der Hauptstadt“, freut sich der Vereinsvorsitzende, der mit seinen Mitstreitern jede freie Minute in die Instandsetzung des über 150 Jahre alten Gebäudes steckt.

Zuschuss aus dem Vorpommern-Fonds

So wurden bereits zehn neue Holzfenster in die Fassade eingebaut und ein Heizofen installiert, damit sich der große Fachwerksaal auch in der kalten Jahreszeit für Veranstaltungen nutzen lässt. Eine Schilfkläranlage im Garten sorgt für die regelmäßige Reinigung des Abwassers. Das kostet natürlich auch alles eine Menge Geld. „Rund 33 000 Euro sind dafür fällig. Eine Summe, die wir ohne finanzielle Hilfe nicht hätten stemmen können“, macht Leo Kraus deutlich.

24 000 Euro sind bereits aus dem Leader-Förderprogramm des Landes geflossen. Weitere 7 500 Euro kamen am Donnerstag aus dem Vorpommern-Fonds dazu. „Ich bin wirklich begeistert, was Sie schon jetzt aus diesem geschichtsträchtigen Speicher gemacht haben. Solche Projekte, die unsere Region voranbringen und attraktiver machen, unterstützen wir gerne“, betonte Bernd Schubert (CDU), der stellvertretend für den Parlamentarischen Staatssekretär Patrick Dahlemann (SPD) in den Alt Telliner Ortsteil gekommen war, um dem Vereinsvorsitzenden den lange ersehnten Zuwendungsbescheid zu übergeben.

Fürs Dach fehlen noch 25 000 Euro

Doch die nächste Baustelle, die nochmal deutlich teurer ausfallen wird, wartet schon auf die Theaterleute. „Das mit Asbestplatten eingedeckte Dach muss komplett runter. Unser Ziel ist es, dass die neue Biberschwanzdeckung bis zum Winter drauf ist. Sonst nützt auch der beste Ofen nichts“, weiß Leo Kraus. Nach einer ersten Kostenschätzung schlägt die Erneuerung mit rund 50 000 Euro zu Buche. Die Hälfte des Geldes wird der Verein voraussichtlich über das Projekt „Land Intakt – Soforthilfeprogramm Kulturzentren“ der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. gefördert bekommen. Woher Leo Kraus und seine Mitstreiter die verbleibenden 25 000 Euro an Eigenmitteln nehmen sollen, ist bislang noch unklar. „Wir versuchen, nochmal über das Leader-Programm einen Zuschuss zu beantragen. Vielleicht haben wir damit Erfolg. Eventuell finden sich aber auch Unternehmen oder Privatpersonen, die uns bei der Realisierung unter die Arme greifen möchten“, hofft der Vereinsvorsitzende. Weitere Infos gibt es per E-Mail: [email protected] oder telefonisch unter 0157 88875901.