Wirtschaft
Schließung von Autohaus bereitet Stadt große Sorgen
Demmin / Lesedauer: 2 min

Lisa Gutzat
Schon lange kaut die Hansestadt an ihrem wachsenden Wirtschaftsproblem und zählt deshalb auf jedes hiesige Unternehmen. Immer mehr Firmen haben sich in der Vergangenheit verabschiedet, weshalb die Stadt gerne auf weitere Verluste verzichtet. Ein Thema, das Verwaltung und Politik nicht in Ruhe lässt. Doch der nächste Schlag ins Gesicht blieb nicht aus. Denn mit der Schließung des Nissan-Autohauses in der Neubrandenburger Straße, das zum Autohändler „Autocenter Grimmen“ gehört, geht der Stadt ein weiteres Unternehmen verloren.
Unternehmer nach Demmin locken
Bei Bürgermeister Thomas Witkowski (CDU) löst das große Sorge aus, denn sowas kann die Hansestadt gerade gar nicht gebrauchen. „Alles, was an Wirtschaftsstruktur wegfällt, ist sehr ungünstig für uns“, konstatiert der Rathauschef. Laut ihm hat es in den 90er Jahren noch etwa 16 Autohäuser in Demmin gegeben. Heute sind es nicht einmal 10. Nun gelte es weiterhin Impulse zu setzen, auf andere Weise Unternehmer nach Demmin zu locken, wie Thomas Witkowski sagt.
Dafür wurde im November 2021 erst ein dem Bürgermeister unterstellter Posten in der Stadtverwaltung geschaffen, um sich noch stärker der hiesigen Wirtschaftsförderung zu widmen. Zu den Hauptaufgaben der Stabsstelle für Tourismus, Wirtschaftsförderung und Marketing gehört demnach Demmin mit seinen Gewerbeeinheiten und dem Gewerbegebiet nach außen hin sichtbarer zu machen. Auch ein gemeinsames Wirtschaftsförderungs- und Tourismuskonzept soll erarbeitet werden. Dinge, die Zeit brauchen. Erste Entwicklungen hat es jedoch schon gegeben unter anderem mit der Stellenflut-Messe im Juni. Doch Schließungen bleiben offenbar nicht aus, trotz des zunehmenden Engagements seitens der Stadt.
Nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben
Auch dem Unternehmen selbst sei es nicht leicht gefallen, den Standort in Demmin aufzugeben, heißt es aus dem Autocenter Grimmen. Jedoch musste die Entscheidung laut Geschäftsführer Frank Gaede aus betriebswirtschaftlichen Gründen getroffen werden, sodass das Nissan-Autohaus bereits in der vergangenen Woche seine Türen geschlossen hat. „Es rechnet sich nicht mehr und ist nicht so wirtschaftlich wie wir gehofft haben“, bedauert der Geschäftsführer vom Autocenter.
Für die zurückgelassenen Kunden in der Hansestadt wolle das Unternehmen dennoch verfügbar bleiben und biete sich weiterhin als Dienstleister beispielsweise für Garantiefälle an. Der Nachteil: Betroffene Kunden müssen dafür nun die Wege nach Grimmen oder Greifswald auf sich nehmen. Denn das sind die nächsten beiden Standorte. Die meisten wurden laut Frank Gaede bereits über die Schließung des Demminer Standorts informiert.