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Polizei

Skelett entdeckt an der Demminer Bebelstraße

Demmin / Lesedauer: 2 min

Schreckmoment auf einer Demminer Baustelle: Beim Baggern fanden Arbeiter ein Skelett. 
Veröffentlicht:24.04.2023, 05:44

Von:
  • Anke Krey
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Ein menschliches Skelett wurde bei Schachtarbeiten in Demmin gefunden. Auf dem Gelände vor der ehemaligen Ostkaserne an der August–Bebel–Straße werden derzeit Abwasserleitungen erneuert. Doch als die Knochen in der Baggerschaufel entdeckt wurden, stoppten die Stadtwerke die Arbeiten und riefen die Polizei. 

Die Beamten stellten die Funde sicher, und übergaben die Angelegenheit an die Staatsanwaltschaft in Neubrandenburg. Die Stadtwerke, die auf dieser Baustelle im Auftrag der Wobau tätig sind, warten nun auf die Bergung der sterblichen Überreste, die sich noch im Boden befinden, durch einen Gerichtsmediziner. 

Einen solchen Fund hier nicht erwartet

„Das Skelett befindet sich nur etwa 40 Zentimeter unter der Erdoberfläche“, berichtet Karsten Behrens, Prokurist der Demminer Stadtwerke. „Das ist äußerst ungewöhnlich.“ Und an diesem Ort hätte man einen solchen Fund auch nicht erwartet. Denn einen Friedhof habe es auf dem Grundstück nie gegeben. Dort habe sich aber ab 1845 das Armen–, Waisen– und Siechenhaus der Hansestadt befunden, weiß Behrens, und ab 1860 die Ostkaserne. Dort wurden nach 1945 Flüchtlinge untergebracht. 

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Möglicherweise handele es sich bei dem Toten um ein Kriegsopfer, das dort notdürftig verscharrt worden sei — doch auch das erscheint seltsam, schließlich ist der Friedhof an der Jarmener Straße von dieser Stelle gar nicht weit entfernt. Genaueres werde sich wohl erst im Laufe der Ermittlungen ergeben.

Asphaltarbeiten sollen jetzt stattfinden

Die Stadtwerke hoffen nun darauf, dass der Gerichtsmediziner bald eintrifft und die restlichen Knochen aus dem Erdreich entnimmt. Überreste von Bekleidung oder einen Sarg habe man beim Schachten nicht gesehen.

Wie lange die Leiche dort schon im Boden liegt, das werden die Untersuchungen der Experten zeigen. Bis zur Freigabe des Fundortes durch die Behörden ruhen nun die Arbeiten. „Wir hoffen, dass wir am Montag weitermachen können“, so Behrens. „Denn uns drängen Termine; die neuen Rohre müssen in die Erde. Am Mittwoch soll auf der Fläche schon wieder die Schwarzdecke aufgebracht werden."