Winterdienst
So haben sich die Straßenmeistereien auf Frost und Schnee vorbereitet
Demmin, Altentreptow / Lesedauer: 4 min

Anke Krey
Die Streusalzlager sind voll bis zum Rand, die Fahrzeuge stehen bereit – jetzt kann der Winter kommen! Die Kreisstraßenmeisterei hat die Vorbereitungen auf den Winterdienst an all ihren Standorten abgeschlossen, verkündete der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Durch Umstellung 1600 Tonnen Salz eingespart
„Wir haben in diesem Jahr einen neuen Unimog zur Verfügung, und einen neuen Aufsatzstreuer für den Lkw“, freut sich Daniel Gruel, Straßenmeister in Altentreptow. Mit 15 Mitarbeitern nebst einem Azubi und sechs Fahrzeugen ist die Straßenmeisterei in der Tollensestadt für das Räumen und Streuen von gut 240 Kilometern Kreisstraße in der Region zuständig.

Auch in der Kreisstraßenmeisterei Demmin mit der Außenstelle Neukalen wurde in den vergangenen Wochen die Funktionsfähigkeit der Räum- und Streugeräte an den Trägerfahrzeugen überprüft, teilte der Landkreis mit. Kleinere Reparaturen, wie das Auswechseln von Leuchtmitteln, wurden sofort erledigt. Aufgrund der guten Pflege habe es aber keine grundlegenden Probleme mit der Technik gegeben.
Insgesamt sind in den Kreisstraßenmeistereien im Winter 45 Straßenwärter mit Räum- und Streutechnik an 16 Trägerfahrzeugen täglich ab 3 Uhr im Einsatz. Sie beräumen rund 730 Kilometer Kreisstraße. Im vergangenen Jahr wurden dabei 1200 Tonnen Auftausalz auf die Straße gebracht. Dabei wird auch auf die Umwelt geachtet: Durch die Umstellung aller Streuer auf Feuchtsalzausbringung konnten die Straßenmeistereien den Einsatz von Salz um circa 1600 Tonnen im Vergleich zu 2021 reduzieren.
Bis zum Berufsverkehr soll Rutschgefahr gebannt sein
Der letzte Winter habe Team und Technik allerdings nicht vor Herausforderungen gestellt, meint Daniel Gruel. Die Salzhalle, in der 250 Tonnen Streusalz Platz haben, sei derzeit so richtig voll. Und selbst wenn es diesmal gar nicht schneien sollte – zum Einsatz komme die Technik in jedem Fall, so der Straßenmeister: „Wir sind ab plus 3 Grad Celsius unterwegs, um zu verhindern, dass die Straßen durch Raureif glatt werden.“

Das gilt auch für die Straßenmeisterei des Landes in Demmin. In ihrem Zuständigkeitsbereich, zu dem auch die Amtsbereiche Jarmen-Tutow und Peenetal/Loitz gehören, befinden sich 120 Kilometer Landes- und 80 Kilometer Bundesstraßen sowie circa 75 Kilometer Radwege. Und überall muss bei Winterwetter geräumt und gestreut werden. Damit Gefahren durch Raureif, Schnee oder Eisglätte möglichst vor dem Beginn des Berufsverkehrs beseitigt sind, arbeiten die 18 Straßenwärter um Straßenmeister Danilo Juhnke in zwei Schichten. Die Frühschicht startet bereits in der Nacht um 3 Uhr. Mittags übernimmt die Spätschicht, die dann bis 22 Uhr im Einsatz ist.
„Wenn es richtig viel Schnee gibt, dann fahren wir auch rund um die Uhr in drei Schichten“, berichtet Juhnke. Doch derzeit stehen Schiebeschilder und Salztanks noch auf dem Hof in Bereitschaft. Und in der Garage warten drei Großfahrzeuge auf ihren Einsatz, plus ein Kleingeräteträger für die Radwege. Den Wetterbericht hat das Team aber bereits rund um die Uhr im Blick.
Im letzten Winter gab es „viele, viele milde Tage“, sagt der Betriebsleiter. Es war so wenig los, dass er nachschauen muss: „Der erste Streutag war der 17. November“, sagt er. „Am 19. Dezember gab es einmal Eisregen.“ Und am 10. März wurde zum letzten Mal geräumt: „Der Winter dümpelte so um den Gefrierpunkt.“ Entsprechend wenig Salz mussten die Mitarbeiter auf die Fahrbahn bringen.
Schneefangnetze gegen Verwehungen aufgestellt
Derzeit sind die Straßenwärter dabei, 5000 Meter Schneefangnetze aufzustellen. Sie werden nur in bestimmten Bereichen platziert –„vor allem in Kurven und an Kuppen, wo wir aus Erfahrung wissen, dass es dort Schneeverwehungen geben kann“, erläutert Juhnke. Das Salzlager ist bereits voll, 700 Tonnen Streusalz liegen in der Halle. Und vor der Halle steht eine nagelneue Sole-Mix-Anlage. Bedient wird sie per Computer; die Einweisung vom Hersteller gab es am Dienstag, freut sich der Straßenmeister: „Damit können wir ab sofort die Salzlösung automatisiert erzeugen.“