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Covid-19-Infektionen

So will das Demminer Krankenhaus im Corona-Notfall handeln

Demmin / Lesedauer: 2 min

Auf die sprunghaft gestiegenen Infektionszahlen haben viele Kliniken in der Region mit einem Betretungsverbot für Besucher reagiert. Soweit ist es am Demminer Kreiskrankenhaus zwar noch nicht, trotzdem sollen Sicherheitsvorkehrungen wieder verschärft werden.
Veröffentlicht:15.10.2020, 19:59

Von:
  • Tobias Holtz
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Obwohl das Infektionsgeschehen in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu den anderen Bundesländern immer noch am niedrigsten ist, spitzt sich die Lage seit einigen Tagen auch hierzulande drastisch zu. So hat der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 32,4 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner momentan den höchsten 7-Tage-Inzidenz-Wert erreicht. Auch am Demminer Kreiskrankenhaus wird diese Entwicklung mit wachsamen Augen verfolgt.

„Aktuell haben wir jede Menge Corona-Verdachtsfälle, die erfreulicherweise alle negativ getestet wurden. Das kann sich angesichts der sprunghaft angestiegenen Fallzahlen aber jederzeit wieder ändern“, weiß Geschäftsführer Kai Firneisen. Deshalb müssten die Hygienemaßnahmen für Mitarbeiter und Patienten auch wieder verschärft werden.

Besuche erlaubt

Ein generelles Besuchsverbot, wie es derzeit am Neubrandenburger Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum und seinen Standorten in Altentreptow und Malchin gilt, soll es in Demmin allerdings vorerst nicht geben. „Wir haben uns darauf verständigt, dass ein Patient pro Tag einen Angehörigen empfangen kann, der dann maximal eine Stunde bei ihm bleiben darf“, erklärt Firneisen. Darüber hinaus werden alle Besucher gebeten, sich vorher am Empfang namentlich zu registrieren und die geltenden AHA-Regeln –Abstand halten, Hände waschen, Alltagsmaske – zu befolgen.

Auch krankenhausintern wird ganz auf Prävention gesetzt. Der jüngst wieder eingesetzte Krisenstab tauscht sich täglich nur noch per Telefonkonferenz aus. Selbst die Kantine bleibt weiterhin für externe Gäste gesperrt.

Kapazitäten schnell verfügbar

Sollte es in nächster Zeit einige positive Fälle geben, würden diese jedoch zunächst nach Neubrandenburg verlegt. „Wenn die dortigen Kapazitäten erschöpft sind, kann unsere Pädiatrie innerhalb von 48 Stunden wieder zur Infektionsstation umfunktioniert werden. Die Schutzwände und Geräte lassen sich sofort reaktivieren. Auch Schutzkleidung und Desinfektionsmittel sind vorhanden. Wir sind auf den Ernstfall also bestens vorbereitet“, versichert der Geschäftsführer.

Zudem gebe es auf einigen Stationen zusätzliche Infektionszimmer, in denen an Covid-19 erkrankte Personen isoliert werden können. Falls es zum Ausnahmezustand kommt, soll auch die Chirurgie komplett geschlossen und zur Sonderstation umgebaut werden.

Angespannte Personallage

Doch ist angesichts der hohen Infektionsrate überhaupt noch genügend medizinisches Personal vorhanden, um die Patienten zu betreuen? Eine Frage, die auch dem Geschäftsführer zunehmend Sorgen bereitet. „Es gab zuletzt nicht wenige Mitarbeiter, die vorsorglich Zuhause bleiben mussten, weil ihre Kinder oder sie selbst möglicherweise mit positiv getesteten Schülern, Lehrern oder anderen Eltern Kontakt hatten. Noch bekommen wir zwar alle Dienste besetzt, aber müssen jeden Tag aufs Neue schauen, wer überhaupt einsatzbereit ist. Die Lage ist schon sehr angespannt“, sagt Kai Firneisen.